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Was heute geschah – 9. August 1877 Tschaikowsky hasst seine Frau

"Der Hass gegen meine Frau wächst von Stunde zu Stunde" – das sind nicht unbedingt Worte des Glücks, die der frisch vermählte Peter Tschaikowsky über seine Angetraute Antonina Iwanowna schreibt. Er befindet sich, statt in den Flitterwochen, mit vorgegaukelten gesundheitlichen Problemen auf der Flucht vor der Gattin und überlegt, ob nicht ein Selbstmord die schreckliche Lage beenden könne.

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Tschaikowskys Frau hat keine Ahnung davon, kauft Möbel für die gemeinsame Wohnung, lässt Hausangestellte aufmarschieren und baut ein bürgerlich-luxuriöses Familiennest in Moskau. Tschaikowsky selbst durchlebt die ersten Tage seiner Ehe eher im Delirium als im Freudentaumel:

Ein grauenvolles Leben. Ich trinke sehr viel Wein. Und der Rausch schenkt mir einige Minuten des Vergessens.
Tschaikowsky über seine Ehe

Tschaikowskys Selbsttäuschung

Jossif Kotek (li.) und Peter Tschaikowsky | Bildquelle: Wikimedia Commons Peter Tschaikowsky liebt eigentlich den russischen Geiger Jossif Kotek (li.) | Bildquelle: Wikimedia Commons Hat er sich im Wesen der Braut getäuscht? Verwandelte sie sich durch den Ring am Finger in eine Furie? Nein, Tschaikowsky hat sich in sich getäuscht: "Ich glaubte zuversichtlich, dass es mir gelingen würde, ein mir so treu ergebenes Wesen liebzugewinnen."

Er glaubte wohl eher zuversichtlich, seine Homosexualität durch eine Heirat verleugnen zu können. Aber Tschaikowsky kann für Antonina nicht einmal freundschaftliche Gefühle entwickeln – es kommen nur Ekel und Widerwillen auf. Sie lähmt seine Schaffenskraft, sie lässt ihm keine Stunden in wohliger Einsamkeit. Sie streitet, sie hat beschränkte Ansichten, ihr Wesen ist ihm fremd, sie ist bösartig, grimmig, verlogen ... die Liste der stillen Vorwürfe wird von Tag zu Tag länger.

Der Tod als letzte Rettung?

In völliger Verzweiflung sucht Tschaikowsky im September den Tod – er steigt in die Moskwa, um sich im eiskalten Wasser eine Lungenentzündung zu holen. Stattdessen erleidet er einen Nervenzusammenbruch. Ein Eheleben wird er daraufhin nie mehr führen müssen, die beiden trennen sich. Zu einer Scheidung von seiner verhassten Frau Antonina kommt es dennoch nicht.

Was heute geschah

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