Berlin, 6. Juli 1970. Der Sänger Roger Cicero wird geboren. Sein Vater ist der Pianist Eugen Cicero. Ein erfolgreicher Jazzmusiker mit Wurzeln in der Klassik, der viel und weltweit unterwegs ist. In der Musik treffen sich die beiden. Der Sohn singt im Trio des Vaters, lernt Klavier und Gitarre, schnuppert mit zwölf Jahren zum ersten Mal Bühnenluft, wird Mitglied im Bundesjugendjazzorchester und studiert Jazzgesang.
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Die Sendung zum Anhören
Roger Cicero swingt und scattet sich federleicht im Stil von Al Jarreau durch die Jazzklassiker, überzeugt mit seiner Bühnenpräsenz in Soulbands, aber auch mit Gedichtvertonungen von Emily Dickinson – und bleibt mit seiner Vielseitigkeit lange ein hochgeschätzter Insidertipp. 2007 qualifiziert er sich mit dem Song "Frauen regier'n die Welt" für den Eurovision Song Contest und landet mit dem Album "Männersachen" seinen ersten großen, kommerziellen Erfolg.
Evergreens von Frank Sinatra mit witzigen, deutschen Texten katapultieren ihn in die Spitzenreiterpositionen der Popcharts. Mit einer Big Band im Rücken begeistert er ein junges Publikum, das mit ihm seine ersten Jazzerfahrungen macht. Und auch seine eigenen Songs werden in den kommenden acht Jahren regelmäßig zu Hits.
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Roger Cicero - Frauen regieren die Welt (Offizielles Video)
In ihnen behandelt Roger Cicero auch zunehmend ernste Themen – Transformation, die Endlichkeit der eigenen Existenz, die Sehnsucht nach dem früh verstorbenen Vater. Er tritt auch wieder mit einem klassischen Jazztrio auf und stellt 2015 zum hundertsten Geburtstag von Frank Sinatra eine aufwändige Show auf die Beine. Doch er leidet an einem Erschöpfungssyndrom und muss Teile der Tour absagen. Zur großen Bestürzung seiner Familie, Freunde und Fans stirbt Roger Cicero am 24. März 2016 im Alter von nur 45 Jahren an den Folgen eines Hirnschlags.
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