Washington, 13. November 1961. Der Cellist Pablo Casals konzertiert im Weißen Haus. Das Konzert für den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy ist für den Katalanen Pablo Casals nicht die erste Gelegenheit, als musikalischer Botschafter für den Frieden aufzutreten. Zeit seines Lebens ist es die Maxime des 1876 geborenen Cellisten, sein Künstlerdasein mit einer politischen Haltung zu verbinden. 1939 war er vor dem Franco-Regime aus seiner Heimat geflohen und hatte im südfranzösischen Prades ein Exil gefunden. Sein Standpunkt: "Zuerst bin ich Mensch, dann erst Künstler."
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Schon vor dem Konzert im Weißen Haus hatte sich Casals als prominenter Künstler wegen des Wettrüstens zwischen den USA und der Sowjetunion vom Rednerpult der UNO mit folgenden Worten an die Öffentlichkeit gewandt: "Musik sollte auch eine Quelle besserer Verständigung zwischen den Menschen sein, als ein Gebet um den Frieden, auf den wir schon so lange warten."
Nach dem Auftritt mit dem Geiger Alexander Schneider und dem Pianisten Mieczyslaw Horszowski im East Room des Weißen Hauses spricht Pablo Casals den Präsidenten in privater Konversation darauf an, warum die demokratischen Mächte das Regime von General Franco unterstützten. Der Cellist stößt bei Kennedy auf Sympathie, und der Präsident versichert, dass er alles in seinen Kräften Stehende für das spanische Volk und den Frieden in der Welt tun wolle.
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Pau Casals - El cant dels ocells (at the White House)
Obwohl Casals schon 84 Jahre alt ist, fühlt er sich nach dem Konzert im Weißen Haus bestärkt, weiter als Friedensbotschafter zu wirken: "Jede Aufführung bestätigte mir, dass nicht die Völker selbst uneins sind, sondern dass nur künstliche, von ihren Regierungen errichtete Barrieren sie trennen." Pablo Casals, der am 22. Oktober 1973 starb, hat mit seiner Interpretation des katalanischen Volkslieds "El cant dels ocells" ein besonderes Vermächtnis hinterlassen. Dieses Lied, die Hymne der Flüchtlinge des spanischen Bürgerkriegs, spielte der Cellist bei seinem Konzert im Weißen Haus als Zugabe.
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