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Was heute geschah – 21. Januar 1995 Der Film "Farinelli" erhält den Golden Globe

Wie klangen wohl Kastraten? Das ist eine Frage, die sich nicht sicher beantworten lässt, denn von ihnen gibt es keine guten, modernen Aufnahmen. Der Film "Farinelli, der Kastrat" versucht dennoch eine Antwort zu geben – mit einem synthetischen Stimmen-Mix. Lag es daran, dass der Streifen das Publikum so faszinierte? Oder eher am attraktiven Farinelli-Darsteller? Jedenfalls erhielt der Film am 21. Januar 1995 den Golden Globe.

Bildquelle: © Helkon

Die Sendung zum Anhören

"Es lebe das Messerchen!“ Das klingt so niedlich. Und war doch so grausam. Und stand für nichts anderes als für Kastration. Die Entfernung der Hoden haben viele Buben nicht überlebt. Nur wenige (außer Farinelli) wurden berühmte Sänger.

150 Noten auf einer Silbe und in einem Atemzug. Über drei Oktaven Tonumfang. Perfekt geschwungene und mit vollendeter Leichtigkeit ins Publikum geschossene Koloraturen-Girlanden. Und das von einem meist unansehnlichen Schlaks mit kleinem Kopf und riesigem Brustkorb, der mit seiner sirenenhaften Kinderstimme das Auditorium in den Taumel stürzte. Oder in die Ohnmacht. Oder in beides.

Makelloser Beau mit maskuliner Sinnlichkeit

Alle wussten, wie so eine Stimme zustande kam. Aber das mit dem Messerchen (und den Folgen) interessiert Regisseur Gérard Corbiau nicht wirklich. Als sich zu Beginn seines Farinelli-Films ein frisch "entmannter" Chorsänger von der Balustrade in den Tod stürzt, ist kein Tropfen Blut zu sehen. Stefano Dionisi in der Hauptrolle ist ein makelloser Beau mit viel maskuliner Sinnlichkeit, die üppigen Dekolletés der Damen beben, und mit verschwenderisch-schönem Barockdekor grüßt als realer Schauplatz das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth. Der Film schwelgt in farbenprächtigster Opulenz. Er ist ein Augen- und, ja, ein Ohrenschmaus. Unters Messer mussten auch die Stimmen.

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Farinelli: Der Kastrat - Trailer | Bildquelle: YouTube Movies (via YouTube)

Farinelli: Der Kastrat - Trailer

Künstliche Ästhetik

Wie klingt ein Kastrat? Vielleicht so wie dieser im Tonstudio fabrizierte Mix aus Koloratursopranistin und Countertenor? Es war wohl auch diese künstliche Ästhetik, die den "Farinelli"-Film Golden-Globe-kompatibel machte – zu einer Zeit, als über ganz hohe Männerstimmen noch getuschelt wurde ...

WAS HEUTE GESCHAH

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