Halle, 23. Februar 1685: Georg Friedrich Händel wird geboren. Und kein Mensch ahnt, welch unheimliche Begabung in dem kleinen Kerl schlummert und was für eine ungeheure Karriere ihm bevorsteht.
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Er ist ein netter kleiner Bub – aufgeweckt, musikinteressiert, kreativ. Sein Vater ist der Leibarzt des Herzogs von Sachsen-Weissenfels und ihn stört, dass seine Frau dem Kleinen Musikunterricht gibt. Musik sei irrelevant, so der Vater, sein Sohn werde Jurist. Der Zufall will es, dass der Herzog den achtjährigen Georg Friedrich Orgel spielen hört. Und daraufhin den Vater zur Seite nimmt: Höre er zu, meint der Herzog, gebe er seinem Sohn die beste musikalische Ausbildung! Der ist nämlich begabt, und wie!
Was soll er tun, der Vater? Seinem Herrn nicht widersprechen, das versteht sich. Beides vielleicht? Musik UND Jurastudium!
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(part 1/2) Handel -〈Music for the Royal Fireworks〉Ouverture / Suite, HWV 351 (Trevor Pinnock)
Genauso kommt es: Georg Friedrich beginnt ein Jurastudium – bricht es aber nach einem Jahr ab. Und der Vater? Gibt seine Sturheit auf, sieht er doch, dass sein Sohn wohl seine Berufung gefunden hat. Dann eben Musiker. Georg Friedrich bekommt die Organistenstelle im Dom zu Halle, sein Ruf verbreitet sich. Man will ihn in Hamburg und seine ersten Opern werden aufgeführt. Mit einem wahrlich fürstlichen Gehalt locken ihn jetzt die Medici nach Florenz, den "caro sassone". Dann will ihn Kurfürst Georg in Hannover haben, aber da bleibt er nicht lange. Es zieht ihn nach England – da ist Händel, wohlgemerkt, noch keine 30 Jahre alt.
Mit seinen Opern und später Oratorien wird er einer der berühmtesten Komponisten Europas. Wenn das sein Vater noch hätte erleben können …
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Sendung: "Allegro" am 23. Februar 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK