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Was heute geschah – 24. Januar 1712 Friedrich der Große wird geboren

Berlin, 24. Januar 1712. Friedrich von Preußen wird geboren. Aufklärer und Despot, Machtpolitiker und Komponist – das Bild Friedrichs II. ist widersprüchlich. Gerade deshalb fasziniert er wie kaum ein zweiter Herrscher des 18. Jahrhunderts. Drei Konstanten hatte sein Leben: den Krieg, die Literatur und die Musik. Das Faible fürs Militär hatte ihm sein Vater, der Soldatenkönig, eingebläut. Literatur und Philosophie waren ein Gegenprogramm, der Philosoph Voltaire wurde Friedrichs Idol und Lehrer. Die Musik ließ er sich von Johann Joachim Quantz nahebringen, einem der besten Flötisten der Zeit.

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Die Sendung zum Anhören

Mit sechzehn lernte Friedrich den Flötenvirtuosen in Dresden kennen. Zweimal im Jahr durfte Johann Joachim Quantz mit Erlaubnis des sächsischen Kurfürsten den preußischen Kronprinzen unterrichten. Doch bald gelang es Friedrich, den begehrten Flötenvirtuosen abzuwerben. Fast jeden Abend wurde musiziert – aber nicht nur das: "Ich stecke bis über beide Ohren in der Komposition", schreibt Friedrich seiner Lieblingsschwester Wilhelmine von Bayreuth. Doch er weiß um seine Grenzen: "Die Fürsten sind als tüchtige Menschen geboren, und sie machen ihre Sache auch gut, aber außerhalb ihrer eigentlichen Fähigkeiten sind sie normalerweise nur illustre Ignoranten. Und wenn sie einmal einen Genieblitz haben, übertreibt man ihre Verdienste maßlos."

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Friedrich II - 'Der Große' Flute Concertos | Christoph Huntgeburth Ensemble Sans Souci Berlin | Bildquelle: Essential Classical (via YouTube)

Friedrich II - 'Der Große' Flute Concertos | Christoph Huntgeburth Ensemble Sans Souci Berlin

Illustre Hofmusiker

Immerhin: 121 Flötensonaten, vier Flötenkonzerte, mehrere Symphonien, Opernarien und drei Armeemärsche umfasst das königliche Werkregister. Wieviel davon der diskreten Hilfestellung seiner Lehrer zu verdanken ist, darüber schweigt die Höflichkeit der Hofmusiker. Die gehörten zu den besten ihrer Zeit: Neben Quantz verpflichtete Friedrich unter anderen Carl Heinrich Graun, für den er höchstselbst Opernlibretti schrieb, und Carl Philipp Emanuel Bach.

Besuch von Johann Sebastian Bach

Und eines Tages im Mai 1747 machte ihm der Vater seines jungen Cembalisten untertänigst Aufwartung. Der König legte dem betagten Kapellmeister ein Thema vor, dieser spielte aus dem Stand eine Fuge. Der Kapellmeister hieß Johann Sebastian Bach, die magische Tonfolge erhielt den Namen "Königliches Thema" und die Sammlung kontrapunktischer Meisterwerke, die Bach dem König widmete, nannte er "Musikalisches Opfer". Nur eines weiß niemand: Ob deren Thema wirklich dasjenige ist, das Friedrich ihm damals vorgespielt hatte.

WAS HEUTE GESCHAH

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8.30 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

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