Wie geht es weiter ohne Barenboim? Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden wird sich aus gesundheitlichen Gründen vorerst von Dirigaten zurückziehen. Die Staatsoper braucht nun dringend einen Plan für die Zukunft.
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Wie der Dirigent Daniel Barenboim kürzlich auf Twitter bekannt gab, wird er sich aus gesundheitlichen Gründen in den kommenden Monaten insbesondere von Dirigaten zurückziehen. Es sei eine schwere neurologische Krankheit diagnostiziert worden. Er müsse sich auf sein körperliches Wohlbefinden konzentrieren, schrieb der 79-Jährige.
Nun steht die Berliner Staatsoper Unter den Linden vor einem Problem: Wie soll sie die weitere Saison planen? Muss gar über eine Nachfolge Barenboims diskutiert werden? Es sei schwierig abzuschätzen, wie Daniel Barenboims Genesung verlaufen wird, erklärte der Intendant Matthias Schulz der Deutschen Presseagentur. "Damit müssen wir uns gemeinsam auseinandersetzen."
Vorläufig könne die Staatsoper die Abwesenheiten ihres Generalmusikdirektors auffangen, so Schulz. Doch Daniel Barenboim habe selbst oft gesagt, dass man dauerhaft den Job des Generalmusikdirektors nur mit ganzer Kraft machen könne. "Deswegen wird es in den nächsten Wochen sicher weitere Gespräche geben."
Vorläufig kann die Staatsoper die Abwesenheiten ihres Generalmusikdirektors Daniel Barenboim auffangen. Aber langfristig? | Bildquelle: © Paul Schirnhofer / Decca Die Staatsoper ist Barenboim zu viel Dank verpflichtet, bekräftigte der Intendant. "Er hat 30 Jahre lang diesen Klangkörper entwickelt, die Staatskapelle Berlin zu einer Flexibilität gebracht, die jetzt auch so einen 'Ring' in dieser Qualität mit möglich machen." Die Neuinszenierung von Richard Wagners "Ring des Nibelungen" war am Sonntagabend mit der "Götterdämmerung" als letzter von vier Premieren komplettiert worden. Dirigent Christian Thielemann war für den erkrankten Daniel Barenboim eingesprungen.
Sendung: "Allegro" am 10. Oktober 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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