Bayreuth hat einen neuen Lohengrin: nach der Absage von Roberto Alagna wird nun Piotr Beczala die Titelpartie übernehmen. Das hat die Agentur des Sängers am Mittwoch gegenüber BR-KLASSIK bestätigt. Alagna hatte nur dreieinhalb Wochen vor der Premiere einen Rückzieher gemacht.
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"Siegreicher Mut" (Zitat aus dem Brautlied der Männer und Frauen) ist dem Tenor Piotr Beczala zu wünschen, denn viel Zeit hat er nicht mehr, um sich die Bayreuther Lohengrin-Inszenierung anzueignen. Nachdem der Franzose Roberto Alagna wegen Überlastung abgesagt hatte, ist nun in relativ kurzer Zeit Ersatz gefunden worden.
Im Gegensatz zu Alagna, für den das Engagement in Bayreuth die erste Begegnung mit Wagner, mit deutscher Oper überhaupt war, hat Beczala bereits Erfahrung in dieser Richtung: Im Mai 2016 gab er als Lohengrin in Dresden zusammen mit Anna Netrebko sein umjubeltes Rollendebut. So ein Wechsel vom lyrischen ins dramatische Fach brauche seine Zeit, sagte Beczala damals:
"Man gewöhnt sich an die neue Spannung im Körper, an die neuen Belastungen. Das ist wie bei einem Bodybuilder. Bei ihm wächst die Muskelmasse auch nicht innerhalb eines halben Jahres – es sei denn, er verwendet Anabolika. Aber auf natürliche Weise kann man das nur durch mühsame, gezielte Übungen machen".
Chefdirigent Christian Thielemann war es schließlich, der Beczala seine Zweifel nahm und ihn überzeugte, die Dresdner Partie zu übernehmen. Nun treffen sich die beiden wieder auf dem grünen Hügel, schließlich wird Thielemann auch den Bayreuther Lohengrin dirigieren.
Sendung: "Leporello" am 4. Juli 2018 ab 16:05 Uhr in BR-KLASSIK.
Kommentare (1)
Mittwoch, 04.Juli, 14:48 Uhr
Brigitte
brigitte.koehne@gmx.de
Das ist eine überaus erfreuliche Nachricht. Piotr Beczala wird ein wunderbarer Lohengrin sein.