Eine Haarprobe zeigt: Beethoven litt unter einer chronischen Bleivergiftung. Zahlreiche Beschwerden des Komponisten sind darauf zurückzuführen. Womöglich sogar seine Taubheit.
Bildquelle: © Beethoven-Haus Bonn
Beethoven war ein genialer, aber kein gesunder Mann. Schon länger wurde darüber spekuliert, ob seine zahlreichen Krankheiten und Beschwerenden auf eine Bleivergiftung zurückzuführen seien. Der Wissenschaftler Nader Rifai vom Boston Children's Hospital hatte nun die Gelegenheit, fünf echte Haarlocken des Komponisten zu untersuchen. Dabei bestätigte sich der Verdacht einer Bleivergiftung, wie das Ärtzeblatt berichtet.
Dies erklärt Beethovens Magen-Darm-Probleme, aber auch seine Nierenbeschwerden. Der Pathologe, der auf Beethovens Wunsch nach seinem Tod eine Autopsie durchführte, fand Nieren- und Leberschäden. Letztere gehen wohl auf Beethovens erheblichen Akoholkonsum zurück. Die Bleivergiftung aber ebenfalls. Denn das giftige Schwermetall wurde damals dem Wein beigesetzt, um ihn süßer und klarer zu machen.
Doch auch Beethovens großes Schicksal könnte mit dem Blei zusammenhängen. Jüngste Studien zeigen, dass eine erhöhte Bleikonzentration im Urin von Jugendlichen mit einem Verlust der Wahrnehmung hoher Frequenzen verbunden war. Die Mengen, die Beethoven im Körper hatte, dürften um einiges höher gelegen haben. Womöglich ist seine Taubheit also ebenfalls auf die Vergiftung zurückzuführen.
Möglich würden diese Erkenntnisse durch die Analyse von fünf Haarlocken, die dieses Mal wohl eindeutig vom Komponisten stammen. Fans hatten sie nach Beethovens Tod aufbewahrt. Genanalysen mit einigen Nachfahren erwiesen die Locken als authentisch. Darin fanden sich aber nicht nur die erheblichen Rückstände von Blei, sondern auch ein erhöhter Arsen- und Quecksilbergehalt. Ebenfalls toxische Schwermetalle, deren Ursprung es jetzt zu klären gilt.
Sendung: "Allegro" am Montag, 13. Mai ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (0)