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Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker Ohne Petrenko, dafür mit gut gefülltem Saal

Am 31. Dezember spielen die Berliner Philharmoniker ihr traditionelles Silvesterkonzert. Eigentlich sollte Chefdirigent Kirill Petrenko am Pult stehen – doch wegen "akut aufgetretener Rückenschmerzen" fällt der Maestro aus. Einspringen wird nun der junge Israeli Lahav Shani, BR-KLASSIK überträgt das Konzert live.

Berliner Philharmoniker | Bildquelle: © picture alliance/POP-EYE

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Die Proben sollten beginnen, doch Chefdirigent Kirill Petrenko liegt mit einem Hexenschuss danieder. In zwei Stunden einen neuen Dirigenten mit Weltruf zu finden, der das berühmte Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker leitet – das treibt den Blutdruck der gut vernetzten Intendantin Andrea Zietzschmann in die Höhe. Erschwerend kommt hinzu, dass solche Ersatz-Planungen im Moment wegen der Corona-Pandemie besonders kompliziert sind. Künstler*innen aus England dürfen beispielsweise ohne eine 14-tägige Quarantäne gar nicht einreisen. "Es gibt so viele Auflagen", sagt Andrea Zietzschmann. Und so ist es ein echter Glücksfall, dass Dirigent Lahav Shani zufällig Zeit hat.

Lahav Shani springt spontan für Kirill Petrenko ein

Der 32-jährige Israeli Shani ist Chefdirigent des Rotterdamer Philharmonischen Orchesters, wird demnächst Chef des Israel Philharmonic Orchestra und beerbt dort Zubin Mehta. Er hat in Berlin studiert, lebt dort und ist für die Berliner Philharmoniker kein Unbekannter - im September 2020 debütierte er bei ihnen. "Er ist schon jetzt, in dem wirklich jungen Alter, sehr routiniert", sagt der Cellist Knut Weber. "Er wirkt, als hätte er jahrzehntelange Erfahrung, sodass ich überhaupt keine Bedenken habe, er wäre keine gute Wahl."

Lahav Shani | Bildquelle: Marco Borggreve Lahav Shani springt für Kirill Petrenko beim Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker ein. | Bildquelle: Marco Borggreve

Mit einem Vorlauf von zwei Stunden leitet Lahav Shani die erste Probe. Dabei modifizieren das Orchester und der Dirigent gemeinsam das Programm für das Silvesterkonzert und legen es endgültig fest. Statt den ursprünglich angedachten Ouvertüre der Schauspielmusik zu "Viel Lärm um nichts" von Korngold und Stücken aus der Orchestersuite "Schlagobers" von Richard Strauss erklingen die Ouvertüre zu "Die Fledermaus" von Johann Strauss und die Feuervogel-Suite Nr. 2 von Igor Strawinsky. Bruchs Violinkonzert mit Janine Jansen als Solistin und Ravels "La Valse" bleiben wie geplant auf dem Programm.

Keine Corona-Fälle bei den Berliner Philharmonikern

Im vergangenen Jahr musste das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker wegen Pandemie-Auflagen ohne Publikum stattfinden. "Eine Situation, die für alle Künstlerinnen und Künstler unerträglich war", so Intendantin Andrea Zietzschmann. "Es gibt keinen Applaus, es gibt keinen Resonanzraum." An Silvester 2021 wird der Saal der Berliner Philharmonie zu 80 Prozent besetzt sein. Knapp 2.000 Gäste dürfen mit Maske Platz nehmen. Sie müssen vollständig geimpft sein, sowie zusätzlich aktuell getestet, so die Vorgaben des Berliner Senats. Im Orchester gab es übrigens bislang keinen einzigen Corona-Fall. 96 Prozent der Musiker*innen sind vollständig geimpft. Sie werden ständig getestet und können somit beim Silvesterkonzert auch zu zweit an den Pulten in der üblichen Sitzordnung spielen.

BR-KLASSIK überträgt das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker am 31. Dezember 2021 ab 18:05 Uhr.
Sendung:
"Allegro" am 30. Dezember 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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