Erst im Mai hatte die Intendantin der Bregenzer Festspiele Elisabeth Sobotka angekündigt, zur Spielzeit 2024/25 nach Berlin zu wechseln. Nun steht die Nachfolgerin fest.
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"Inspirierend und wunderschön", so sei es, zu den Bregenzer Festspielen zu kommen, sagt Lilli Paasikivi auf der Pressekonferenz und präsentiert sich damit als neue Intendantin der Bregenzer Festspiele. Mit der Saison 2025 wird die 1965 in Finnland geborene designierte Intendantin die künstlerische Leitung der Finnischen Nationaloper abgeben und nach Bregenz wechseln. Mit Lilli Paasikivi habe man sich für die "beste Lösung und Option" entschieden, so der Festspielpräsident Hans-Peter Metzler. "Wir freuen uns sehr!"
Ich sehe sehr viele wunderschöne Möglichkeiten hier.
Begonnen hat Paasikivi ihre Karriere 1995 im Opernstudio der Finnischen Nationaloper in Helsinki. 18 Jahre lang war sie dort zunächst als Sängerin im Ensemble, bevor sie 2013 für weitere zehn Jahre in die Position der künstlerischen Leitung wechselte. "28 Jahre in einem Haus ist genug", lacht sie. "Ich liebe die Finnische Nationaloper, das ist wie meine Familie, aber jetzt ist Zeit für etwas Neues und ich bin so glücklich, dass es hier in Bregenz ist." Die Arbeit in Bregenz sei für sie eine neue Herausforderung. "Ich sehe sehr viele wunderschöne Möglichkeiten hier", schwärmt sie, "mit den vier verschiedenen Bühnen, dass man gleichzeitig verschiedene Formate machen kann. Das ist toll!" Gerade daran, verschiedene Kunstformen und auch neue Technologien auszuprobieren, sei sie besonders interessiert. Sie wolle damit auch neues Publikum anlocken.
Auch wenn Paasikivi im Sommer 2025 schon beginnt, folgt die erste Neuproduktion unter ihrer künstlerischen Leitung erst im Sommer 2026, denn für die beiden Jahre zuvor ist bereits Carl Maria von Webers "Freischütz" geplant. Lilli Paasikivi konnte sich in einem Bewerbungsverfahren gegen 25 andere Interessenten durchsetzen, darunter "vielversprechende Persönlichkeiten aus der nationalen und internationalen Kulturszene", so Metzler.
Erst im Mai 2022 hatte die bisherige Intendantin Elisabeth Sobotka angekündigt, an die Staatsoper Unter den Linden nach Berlin zu wechseln. Dort war sie bereits Anfang der 2000er als Operndirektorin tätig gewesen. Der Wechsel fühle sich an wie "eine inspirierende Mischung von Aufbruch und nach Hause kommen", sagte sie im Mai. Sobotka verlässt die Bregenzer Festspiele damit nach insgesamt neun Jahren an der Spitze zum September 2024.
Die Bregenzer Festspiele begeistern Jahr für Jahr mit spektakulären Bühnenbildern. Hier das Bühnenbild der "Carmen" 2018. | Bildquelle: © Bregenzer Festspiele / Karl Forster Seit 1946 begeistern die Bregenzer Festspiele jedes Jahr aufs Neue tausende Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit ihrer einzigartigen Atmosphäre und ihren riesigen, aus dem Bodensee aufragenden Bühnenbildern locken sie Jahr für Jahr sowohl Musikkenner als auch Opernneulinge an. Erst im letzten Jahr feierten die Festspiele 75-jähriges Jubliäum und blicken auf zahlreiche Inszenierungen auf der Seebühne sowie im Festspielhaus zurück.
Sendung: "Leporello" am 14. Dezember 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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