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Bücher und CDs zum Beethoven-Jubiläums-Jahr Die besten Neuerscheinungen rund um Beethoven

2020 sollte das große Beethoven-Jahr werden. Doch die meisten Konzerte, Ausstellungen und Veranstaltungen fielen wegen der Corona-Pandemie ins Wasser. Trotzdem wurde der Jubilar gefeiert – mit zahlreichen Neuerscheinungen zum Lesen und Hören. BR-KLASSIK stellt Ihnen die interessantesten Bücher und CDs vor.

Aufgeklapptes Buch auf einem Stapel vor einem großen Bücherregal | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Zum Hören

Hermann Scherchen

Beethoven-Zyklus
Empfehlung von Fridemann Leipold: Er ist Musikredakteur bei BR-KLASSIK und betreut dort das Ressort "Symphonik".

CD-Cover: Hermann Scherchen dirigiert Beethoven | Bildquelle: Deutsche Grammophon Bildquelle: Deutsche Grammophon Unerhört "modern" wirkt Scherchens epochaler Beethoven-Zyklus aus den frühen 1950er-Jahren. In vielem hat er intuitiv schon Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis vorweggenommen. Bestes Beispiel für Scherchens Kunst ist die Fünfte Symphonie. In der Coda übertrifft er mit seiner furiosen Raserei sogar noch Teodor Currentzis in dessen aktueller Neuaufnahme – und das will was heißen!

François-Xavier Roth

Beethovens Symphonie Nr. 5
Empfehlung von Bernhard Neuhoff: Er leitet die Redaktion "Klassik aktuell und Magazine" bei BR-KLASSIK.

CD-Cover: François-Xavier Roth dirigiert Beethoven und Gossec | Bildquelle: Harmonia Mundi Bildquelle: Harmonia Mundi Zum Beethoven-Jahr hat François-Xavier Roth Beethovens Fünfte neu eingespielt – kombiniert mit einer Symphonie seines Pariser Zeitgenossen François-Joseph Gossec. Ihm gelingt mit seinem auf Instrumenten der Beethoven-Zeit spielenden Orchester "Les Siècles" ein Kunststück: Die Durchsichtigkeit der Originalklang-Bewegung mit der Wucht des satten philharmonischen Sounds zu verbinden. So energetisch und sinnerfüllt zugleich hört man diese Musik selten. Und das will was heißen, bei einem so oft gespielten Stück.

Angela Hewitt

Variationen von Beethoven
Eine Empfehlung von Meret Forster: Sie leitet die Redaktion "Musik und Konzerte" bei BR-KLASSIK.

CD-Cover Angela Hewitt spielt Beethoven-Variationen | Bildquelle: Hyperion Bildquelle: Hyperion Wie diese Pianistin mit fein nuancierter Phrasierung und stets kernigem Anschlag die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Variationen gestaltet, ist einfach mitreißend. Und vielleicht mag auch die große Vertrautheit mit dem geliebten Instrument - einem Fazioli-Flügel - damit zusammenhängen. Schließlich ist dieses Album unfreiwillig ein Vermächtnis geworden. Denn dieser besondere italienische Konzertflügel, auf dem Angela Hewitt seit Jahren ihre CDs eingespielt hat, ist im Anschluss an diese Aufnahmen in Berlin von professionellen Transporteuren fallen gelassen worden und nicht wieder zu reparieren.

Akademie für Alte Musik

"Natur-Symphonien" von Beethoven und Knecht
Empfehlung von Annika Täuschel, Redakteurin bei BR-KLASSIK.

CD-Cover: Akademie für Alte Musik mit Beethoven und Knecht | Bildquelle: Harmonia Mundi Bildquelle: Harmonia Mundi Justin Heinrich Knechts "Le Portrait musical de la Nature ou Grande Symphonie" und Ludwig van Beethovens "Pastorale" – beiden Symphonien widmet sich die Akademie für Alte Musik Berlin mit derselben Hingabe. Man kann nur staunen, wie präzise das Ensemble auch Beethovens großangelegte "Pastorale" stemmt: ohne Dirigent, nur mit Sichtkontakt zum Konzertmeister Bernhard Forck. Wunderbar ätherisch klingt der friedliche Schluss bei den Berlinern. Sie spannen weite Melodiebögen und "singen" auf ihren Instrumenten, dass es einem unter die Haut geht.

Zum Lesen

Sophia Mott

Mein Engel, mein alles, mein Ich
Eine Empfehlung von Robert Jungwirth: Er ist freier Autor und Kritiker bei BR-KLASSIK.

Buchcover "Mein Engel, mein alles, mein Ich – Beethoven und die Frauen" | Bildquelle: Verlag Ebersbach & Simon Bildquelle: Verlag Ebersbach & Simon Beethoven war fasziniert von den Frauen – und die Frauen von ihm. Dennoch blieb er bis zu seinem Tod Junggeselle. Warum dies so war und welche Rolle dabei das Geheimnis der "Unsterblichen Geliebten" spielt, um deren Identität sich bis heute zahlreiche Mythen ranken, erzählt Sophia Mott in ihrem neuen Buch.

Albrecht Selge

Beethovn
Eine Empfehlung von Sylvia Schreiber: Sie ist Autorin und Moderatorin bei BR-KLASSIK.

Buchcover – Albrecht Selge: "Beethovn" | Bildquelle: Rowohlt, Berlin Bildquelle: Rowohlt, Berlin Beethovn, Bettofen, Beethouven, Betofn, Beeethoveeen – sind das Druckfehler? Waghalsige Wortschöpfungen haut er nur so raus: Wer Albrecht Selges Blog "111 Konzertgänger" kennt, dem sind bald schon viele andere Kritiker zu blumig, selbstverliebt und abgeklärt. Weil Selge seine Hörerlebnisse durchknetet wie der Bäcker den Hefeteig, also sorgfältig und intensiv. Entsprechend sind seine Texte knusprig, aber nicht immer leicht bekömmlich. Passend zum Beethovenjahr hat er ein neues Buch geschrieben mit dem simplen Titel "Beethovn". Doch geht es in diesem Roman alles andere als simpel zu.

Matthias Henke

Beethoven – Akkord der Welt
Eine Empfehlung von Robert Jungwirth: Er ist freier Autor und Kritiker bei BR-KLASSIK.

Buchcover Matthias Henke: "Beethoven – Akkord der Welt" | Bildquelle: Hanser Verlag Bildquelle: Hanser Verlag Heros, Revolutionär, nationales Idol. Ludwig van Beethoven musste in der Vergangenheit viele Wunschvorstellungen bedienen. War Beethoven ein Revolutionär? In musikalischer Hinsicht war er es ohne Zweifel. Ob auch in politischer Hinsicht, darüber wird unter Beethovenforschern und -Biographen eifrig debattiert. Im Beethoven-Jahr 2020 wird von verschiedenen Seiten der Versuch unternommen, sich wieder dem "eigentlichen" Beethoven anzunähern. So etwa Matthias Henke in seiner Biographie des Komponisten.

Rudolf Buchbinder

Der letzte Walzer – 33 Geschichten über Beethoven, Diabelli und das Klavierspielen
Eine Empfehlung von Alexandra Maria Dielitz, Musikredakteurin bei BR-KLASSIK.

Buchcover – Rudolf Buchbinder: "Der letzte Walzer" | Bildquelle: Amalthea Verlag Bildquelle: Amalthea Verlag Pianist Rudolf Buchbinder gehört derzeit zu den profundesten Kennern der Musik Beethovens. Zu dessen 250. Geburtstag hat er im Wiener Musikverein Anfang März sein "Diabelli-Projekt 2020" vorgestellt. Es ging aus seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit Beethovens Diabelli-Variationen hervor und bezieht zeitgenössische Kompositionen über dasselbe Thema mit ein. Sein neues Buch liefert Hintergrundinformationen zu Diabelli und Beethoven, Marketing und Genie. Wir lernen Buchbinder nicht nur als Pianisten, sondern auch als Festivalleiter, Urtext-Tüftler, Jazz-Liebhaber und Cineasten kennen.

Beethoven. Welt. Bürger. Musik

Katalog zur Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn, 2019/2020
Eine Empfehlung von Robert Jungwirth: Er ist freier Autor und Kritiker bei BR-KLASSIK.

Beethoven.Welt.Bürger.Musik. | Bildquelle: Wienand Verlag Bildquelle: Wienand Verlag Der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven sollte groß gefeiert werden. Wegen der Corona-Pandemie mussten aber zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen abgesagt werden. Auch die große Beethoven-Ausstellung in der Bonner Kunsthalle wurde vorzeitig geschlossen. Allerdings gibt es ein aufwändig gestaltetes Begleitbuch dazu. Und das lohnt sich in jedem Fall.

Mikaël Ross

"Goldjunge" – Beethovens Jugendjahre
Eine Empfehlung von Joanna Thurow, Volontärin beim Bayerischen Rundfunk.

Buchcover: Mikael Ross – "Goldjunge" (Graphic Novel) | Bildquelle: avant-Verlag Bildquelle: avant-Verlag 2020 war der 250. Geburtstag eines der größten Komponisten der Musikgeschichte. Doch es ist wenig bekannt darüber, wie Ludwig van Beethoven zu einer Berühmtheit werden konnte – und vor allem, wie er als Mensch war. Der Comic-Künstler Mikaël Ross hat versucht, die Kindheits- und Jugendjahre von Beethoven in seiner Graphic Novel "Goldjunge" darzustellen. Eine Graphic Novel ist eine Mischung aus Comic und Roman. Darin will Mikaël Ross zeigen: Der große Musiker hatte auch eine ganz menschliche und nahbare Seite.

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