BR-KLASSIK

Von der Renaissance bis zur Uraufführung reicht das Spektrum der Musica Sacra, das beim Musikfest ION in Nürnberg vom 28. Juni bis zum 13. Juli geboten ist. Mit dabei sind unter anderem die Sopranistin Anna Prohaska, Voces8, Simone Rubino sowie der Dresdner Kammerchor.

Zu Beginn der Intendanz von Moritz Puschke gab es erst einmal einen neuen Namen: Aus der "Internationalen Orgelwoche Nürnberg – Musica Sacra", traditionell abgekürzt als ION, wurde das Musikfest ION. Dennoch begegnet Puschke der fast 70-jährigen Geschichte des Festivals mit großer Bewunderung und betont: "Bei meiner Begegnung mit Nürnberg und der ION hat es mich sofort gepackt. Herz und Verstand waren gleichermaßen berührt. Allein schon die Kirchen als Herz der ION sind schlichtweg atemberaubend."

Spuren verfolgen

1951 begründeten die Kirchenmusiker der beiden Nürnberger Hauptkirchen St. Sebald und St. Lorenz die Orgelwoche, die sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem internationalen Treffpunkt von Organisten, Chören, Sängern und Orchestern entwickelte. Diesen "Spuren" – so das Motto des Musikfests ION – in die Stadt und ihre musikalische Vergangenheit geht Puschke in seiner ersten Spielzeit nach – etwa in der Konzertserie "Auf den Spuren Dürers".

Spuren hinterlassen

Moritz Puschke | Bildquelle: Moritz Puschke Das Musikfest ION möchte unter seiner Leitung aber auch Spuren hinterlassen, wie Puschke betont: "So tüfteln Labore an der Zukunft der Musik, 250 Nürnberger Schulkinder musizieren gemeinsam Bach und altehrwürdige Orgeln werden mit modernster Technik verknüpft." Im Zentrum stehen freilich auch in diesem Jahr die festlichen Kirchenkonzerte mit herausragenden Organisten, Solisten und Ensembles. Die englischen Shooting Stars des A-cappella-Gesangs, Voces8, widmen sich der Musik der Pilger – BR-KLASSIK überträgt live im Hörfunk und als Videostream und auf Facebook. Hans-Christoph Rademann und sein Dresdner Kammerchor ist mit seinen viel beachteten Schütz-Interpretationen zu Gast und Frieder Bernius leitet den Kammerchor und die Klassische Philharmonie Stuttgart in Mendelssohns "Elias".

Musikfest des Friedens

Sechs Jahre nach dem Kriegsende war es den Gründern der ION ein Anliegen, von Deutschland aus wieder eine Botschaft des Friedenswillens in die Welt zu tragen. Diesen Gedanken greift im Abschlusskonzert am 13. Juli die Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von Joana Mallwitz auf mit dem "War Requiem" von Benjamin Britten – 1962 komponiert zur Einweihung der neuen Kathedrale des im Krieg von den Deutschen völlig zerstörten Coventry als Mahnmal für Frieden und Völkerverständigung.