Der deutsche Dirigent Michael Boder ist unerwartet im Alter von 65 Jahren gestorben. Das teilte das Musiktheater an der Wien mit, wo Boder aktuell eine Produktion betreute. Er war ein wichtiger Fürstreiter der Moderne.
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Wie das Musiktheater an der Wien am Montag mitteilte, starb der Michael Boder am Sonntag in der österreichischen Hauptstadt. Er hatte dort die laufenden Proben für ein Projekt zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg geleitet. Die Premiere soll am 26. April stattfinden. Boder galt als Spezialist für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter anderem dirigierte er Uraufführungen von Komponisten wie Hans Werner Henze, Krzysztof Penderecki, Manfred Trojahn und Aribert Reimann. Auch an der Bayerischen Staatsoper in München war er regelmäßig tätig, leitete unter anderem 1991 die Produktion von Krzysztof Pendereckis "Ubu Rex" in der Ära von August Everding.
Stefan Herheim, der Intendant des Musiktheaters an der Wien, würdigte Boder als höchst engagierten Musiker, der stets das Beste aus seinen Kolleginnen und Kollegen herausholen wollte. "Für dieses künstlerische Wechselspiel pochte Michaels Herz bis zum letzten Schlag", sagte Herheim.
Michael Boder wurde 1958 in Darmstadt geboren. Nach Studien in Hamburg und Florenz arbeitete er zunächst als Assistent von Michael Gielen an der Oper Frankfurt. Mit 29 Jahren wurde er zum Musikdirektor der Oper Basel ernannt. Später - 2008 bis 2012- war er auch Musikdirektor am Gran Teatre del Liceu Barcelona, danach Chefdirigent am Det Kongelige Teater Kopenhagen. Als Gastdirigent wirkte er an vielen großen Häuser zwischen Berlin, Dresden, Hamburg und München sowie an Opern in London, San Franscisco und Tokio.
Sendung: Leporello 09.04.2024 ab 16:05 Uhr
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