Der Musical-Film "La La Land" hat bei der diesjährigen Oscar-Verleihung kräftig abgeräumt. Er wurde gleich mit sechs Oscars ausgezeichnet - unter anderem für die beste Filmmusik, den besten Song und die beste Regie. Der Oscar für den besten Film ging jedoch an "Moonlight".
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Der Musical-Film "La La Land" von Damien Chazelle wurde am Sonntagabend in Los Angeles mit dem Oscar für die beste Regie-Arbeit ausgezeichnet. Der 32-jährige Chazelle ist damit der bislang jüngste Regisseur, der diese Auszeichnung erhielt. Insgesamt war der Film "La La Land" in 14 Kategorien nominiert; er galt auch als heißer Favorit für die Auszeichnung bester Film des Jahres. Diese ging jedoch an den Film "Moonlight" von Regisseur Barry Jenkins.
Neben dem Preis für die beste Regie wurde "La La Land" auch mit einem Oscar für die beste Filmmusik ausgezeichnet, komponiert von Justin Hurwitz. Musikalisch überzeugte der Film auch in Hinblick auf den besten Song, "City of Stars", für den ebenfalls ein Oscar vergeben wurde.
Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin ging an Emma Stone. Die 28-Jährige verkörpert in "La La Land" die ambitionierte Schauspielerin Mia, die unter gescheiterten Castings leidet und sich mit einem Job in einem Café durchs Leben hangelt. Ein ebenfalls beruflich zunächst nicht sehr erfolgreicher Jazzpianist, gespielt von Ryan Gosling, gibt ihr aber neuen Schwung. Für Stone war es der erste Oscar. "La La Land" wurde außerdem in den Kategorien beste Kamera (Linus Sandgren) und bestes Szenenbild (David Wasco und Syndy Reynolds-Wasco) ausgezeichnet.
Als bester Kurzfilm bekam der ungarische 25-Minüter "Sing" von Kristof Deák und Anna Udvardy einen Oscar. Der Film spielt im Jahr 1991 und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das nach einem Schulwechsel mit dem Chor der neuen Schule einen Preis gewinnt.
Bei der Bekanntgabe der Oscars hatte es große Verwirrung gegeben, weil zunächst fälschlicherweise "La La Land" als Gewinner in der Hauptkategorie bester Film vorgelesen wurde. Die Schauspieler Faye Dunaway und Warren Beatty hatten diese Aufgabe übernommen. Nachdem sie den Umschlag geöffnet hatten, nannten sie - allerdings erst nach kurzem Zögern - "La La Land" als Gewinner. Vermutlich entstand der Irrtum dadurch, dass Umschläge miteinander vertauscht worden waren. Wenig später wurde der Fehler jedoch korrigiert und die Trophäe an das Team von "Moonlight" übergeben. Der Film des schwarzen Regisseurs Barry Jenjkis erhielt insgesamt drei Oscars. Mehrere Hollywood-Stars, Laudatoren sowie Moderator Jimmy Kimmel nahmen bei der Oscar-Verleihung immer wieder kritisch Bezug auf die Politik von Präsident Donald Trump. Trotzdem blieb die Veranstaltung insgesamt weniger politisch als erwartet.
Ebenfalls unter den Oscar-Nominierungen waren der Klavierkünstler Hauschka, der zusammen mit Dustin O'Halloran den Soundtrack zu Garth Davis' Drama "Lion" verfasste, sowie Mica Levi für "Jackie" und der Soundtrack zu "Passengers" von Thomas Newman. Diese gingen jedoch leer aus, ebenso wie die Schauspielerin Meryl Streep, die für ihre Darstellung der unbegabten Opernsängerin Florence Foster Jenkins nominiert worden war. Auch für die deutsche Tragikomödie "Toni Erdmann" wurde kein Oscar vergeben.
Alle Gewinner der diesjährigen Oscar-Verleihung finden Sie hier.
2017 wurden die Oscars - oder Academy Awards, wie der Preis offiziell heißt - zum 89. Mal vergeben. Nominierungen gab es in insgesamt 24 Kategorien. Die Verleihung der Preise fand am 26. Februar im Dolby Theatre des Hollywood & Highland Centers im kalifornischen Los Angeles statt.
Bereits im Januar hat der Musical-Film "La La Land" sieben Preise bei den "Golden Globes" in Los Angeles gewonnen - unter anderem auch für die beste Filmmusik und den besten Filmsong. Bei der Oscar-Verleihung erhielt der Film nun sechs Trophäen. Eine Filmkritik von BR-KLASSIK finden Sie hier. Emma Stone wurde auch schon bei den 73. Filmfestspielen von Venedig 2016 zur besten Darstellerin gekürt.