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Portugiesische Fado-Sängerin Mísia gestorben "Stimme bei der Erneuerung des Fado"

Sie galt als Erneuerin des Fado, des portugiesischen Gesangs mit viel «Saudade», dem Weltschmerz, der oft unerfüllten Sehnsucht nach besseren Zeiten. Auch Mísia hatte es nicht immer leicht. Am 27. Juli ist die Sängerin im Alter in Lissabon gestorben.

Die portugiesische Sängerin Misia | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Die populäre Fado-Sängerin Mísia ist am 27. Juli im Alter von 69 Jahren in Lissabon gestorben. Die Künstlerin, die als Erneuerin der schwermütigen Musik aus den Arbeitervierteln Lissabons über die Tragödien des Lebens galt, erlag einem Krebsleiden.

Mísia, eine "fundamentale Stimme"

Portugals Kulturministerin Dalila Rodrigues bezeichnete die Künstlerin als "eine fundamentale Stimme bei der Erneuerung des Fado" und brachte ihre Trauer über den Tod Mísias, die mit bürgerlichem Namen Susana Maria Alfonso de Aguiar hieß, zum Ausdruck. "Mit ihrer langen Karriere war Mísia eine fundamentale Stimme in der Erneuerung des Fado, die sich nicht scheute, mit neuen Klängen und weniger konventionellen Ansätzen zu experimentieren", sagte Rodrigues. 

Mísia stand früh auf eigenen Beinen

Mísia war schon früh im Leben gezwungen, viel allein zu machen. Als Tochter einer katalanischen Mutter und eines Vaters aus Porto, die sich trennten, als sie vier Jahre alt war, hatte sie keine leichte Kindheit, so die spanische Zeitung "El País". Unterstützung fand sie vor allem bei ihrer katalanischen Großmutter. Ihre Jugendjahre verbrachte sie in Porto, bevor sie vor ihrem 20. Geburtstag nach Barcelona und dann nach Madrid zog. 1991 kehrte sie nach Portugal zurück und ließ sich in Lissabon nieder.

Weg zum Erfolg war steinig

Ihr erstes Album "Mísia" stammt aus jenem Jahr, gefolgt von Fado (1993) und Tanto Menos Tanto Mais (1995). Der Weg zum Erfolg war steinig. Mísia stieß mit ihren Neuerungen bei traditionellen Fado-Zirkeln auf Widerstand und Ablehnung. "Sie sagten, ich sei eine Kommunistin, eine Lesbe, verstimmt und habe alles nur horizontal erreicht", zitiert "El País" aus ihren 2022 erschienenen Erinnerungen.

Beerdigung am 6. August in Lissabon

In ihrer 34-jährigen Karriere trat sie auf den unterschiedlichsten Bühnen der Welt auf und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den französischen Charles-Cross-Academy-Preis für ihr Album "Garra dos Sentidos", auf dem sie Gedichte von Natália Correia, Mário Cláudio, Lídia Jorge, José Saramago, Lobo Antunes, Fernando Pessoa, Mário de Sá Carneiro und António Botto verwendete. Die Trauerfeier findet am 6. August in der Basílica da Estrela in Lissabon statt. Am folgenden Tag soll Mísia auf dem Friedhof Alto de São João beigesetzt werden.

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