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Saisoneröffnung BR-Symphonieorchester Musik zwischen Frankreich und Russland

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks startet in die Saison 2022/23. Zur Saisoneröffnung gibt Tugan Sokhiev sein Debüt mit dem Orchester - und präsentiert ein Programm, in dem sich seine musikalische Biografie spiegelt.

Tugan Sokhiev | Bildquelle: Marco Borggreve

Bildquelle: Marco Borggreve

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks hat seine Saison 2022/23 eröffnet. Und obwohl die Sopranistin Siobhan Stagg und der Dirigent Tugan Sokhiev mit diesen beiden Konzerten ausgefallene Debüts beim BRSO aus der Zeit der Corona-Beschränkungen nachholen, hat das Programm etwas sehr Aktuelles: Claude Debussy "Prélude à l’après-midi d’un faune" und Maurice Ravels "Shéhérazade" treffen auf Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" - wiederum in der Orchestrierung von Maurice Ravel. Französischer Impressionismus und russische Romantik, verbunden und verquickt. Brücken vom äußersten Westen Europas nach Russland und zurück. Da werden vergangene Verbindungen zwischen Russland und dem Westen gezeigt, die in der Gegenwart durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine verlorenen gegangen sind.

Wirkt in Frankreich und Russland: Dirigent Tugan Sokhiev

Doch für den russischen Dirigenten Tugan Sokhiev ist diese Verbundenheit in seiner musikalischen Biografie angelegt. Es ist ein sehr persönliches Programm, das er da zusammengestellt hat. Sechs Jahre lang hat er als Chefdirigent und Musikdirektor das Bolshoi Theater in Moskau geleitet. 14 Jahre lang war er Musikdirektor beim Orchestre National de Capitol in Toulouse.

Die Musikerinnen und Musiker haben richtig Appetit auf dieses Repertoire.
Tugan Sokhiev

Doch gerade das französische Repertoire stehe bei den deutschen Orchestern nicht oft auf dem Spielplan. "Die Musikerinnen und Musiker haben richtig Appetit auf dieses Repertoire", erklärt Sokhiev im Interview mit BR-KLASSIK. Das französische Repertoire sei fordernd, aber er habe sich jetzt in den Proben sehr auf die Klangfarben im Orchester konzentriert. Aber die französische Musik zeige auch die einzelnen Musiker des Orchesters als Solisten. Etwa im berühmten Flötensolo vom "Après-midi d’un faune".

Das BRSO - Ein Orchester mit großer klanglicher Vorstellungskraft

Das Symphonieorchester des BR ist dafür für Sokhiev genau der richtige Partner. "Das gibt es exzellente Musiker", sagt er, und vor allem hätte das Orchester eine sehr große klangliche Vorstellungskraft. Also er seine Programmidee vorgeschlagen habe, sei das schnell auf große Zustimmung gestoßen.

Live-Übertragung

BR-KLASSIK überträgt das Konzert des Symphonieorchesters des BR mit Tugan Sokhiev und Siobhan Stagg live am Freitag, 30. September, ab 20.05 Uhr im Radio.

Kommentare (1)

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Freitag, 30.September, 16:02 Uhr

Wolfgang

Deutsches Repertoire

Man kann nicht umhin festzustellen, dass das deutsche Kernrepertoire der Klassik in den deutschen Orchestern mittlerweile unterrepräsentiert ist, um nicht zu sagen: sträflich vernachlässigt wird.

Auch bei der Wahl der Haupt- und Gastdirigenten scheint der deutsche Vertreter und der deutsche Nachwuchs zunehmend durch die Finger zu sehen.

Alles natürlich keine neue Tendenz, aber es nimmt allmählich etwas groteske Ausmaße an.

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