Die Beschäftigung mit der Musik Franz Schuberts war für Daniel Barenboim lange Zeit eine Privatangelegenheit. Im Jahr 2012 schließlich präsentierte er auf den Salzburger Festspielen den Zyklus der Schubert'schen Klaviersonaten, den er anschließend auch auf CD einspielte. Nun bringt der Pianist die Werke in der Münchner Philharmonie zur Aufführung.
Bildquelle: © Karina Schwarz / DG
Daniel Barenboim im Videointerview
"Schubert hat eine neue Welt entdeckt"
"In den Sonaten steckt Schuberts ganze Entwicklung“, sagt Daniel Barenboim im Interview. "Ich glaube, dass jeder Komponist ein eigenes Medium hat, das ihm als persönliches Tagebuch dient. Bei Schubert waren das neben den Liedern auch die Klaviersonaten. Sie sind eine Offenbarung, eine spannende, hochinteressante Reise." Besonders schätzt der vielseitige Künstler an Schuberts Tonsprache die emotionale Ambivalenz, ihre Fähigkeit, Ausdruck quasi zwischen den Notenzeilen zu transportieren: "Schuberts Musik lacht und weint gleichzeitig".
In München spielt Barenboim die Schubert-Sonaten nicht etwa in strikt chronologischer Reihenfolge, sondern in dramaturgisch ausgefeilten Programmen. Am Ende eines jeden Konzerts steht eine der großen, späten Klaviersonaten. Am 20. und 22. Februar spielt er insgesamt die fünf Klaviersonaten in Es-Dur (D 568), a-Moll (D 784), D-Dur (D 850), a-Moll (D 845) und B-Dur (D 960). Bereits im Dezember war Barenboim an zwei Abenden im Münchner Gasteig mit Franz Schubert zu hören.
München, Philharmonie im Gasteig
Montag, 20. Februar 2017, 20.00 Uhr
Mittwoch, 22. Februar 2017, 20.00 Uhr
Der Pianist und Dirigent war am 26. November zu Gast in "Meine Musik". Nachhören können Sie die Sendung hier.