Beethoven-Lieder, gesungen in Englisch und begleitet von Gitarre, Cello, Tuba und Schlagzeug. Wenn "The Erlkings" auftreten, prallt klassischer Liedgesang auf Volksmusik. Am 26. April war das Wiener Ensemble live auf BR-KLASSIK zu erleben. Hier gibt's den Link zum Nachhören.
Bildquelle: © Julia Wesely/The Erlkings
Als "American born troubadour" – so bezeichnet sich Bryan Benner gern selbst. Und tatsächlich: Der Amerikaner ist eine Art Trobadour, wenngleich er und seine Erlkings-Mitstreiter keine mittelalterlichen Weisen aufführen, sondern klassische Kunstlieder von Schubert, Schumann und seit neuestem auch von Beethoven singen. Ihre Arrangements aber sind durchaus tollkühn: Statt mit Klavier treten The Erlkings mit Gitarre, Cello, Tuba und Schlagwerk auf. Und gesungen wird in Englisch. Ein Sakrileg? – Keinesfalls!
Denn ihre Arrangements sind getragen von einer tiefen Liebe zum Original. Und genau das scheint das Geheimnis ihres Erfolges zu sein. The Erlkings treten längst an so prominenten Orten wie der Londoner Wigmore Hall, der Schubertiade in Schwarzenberg oder dem Wiener Konzerthaus auf und begeistern dort selbst konservative Liedfans.
Bereits drei Alben mit Schubert-Liedern haben The Erlkings seit ihrer Gründung im Jahr 2013 herausgebracht. Dabei war Franz Schuberts Lied "Der Erlkönig" nicht nur Namensgeber des Ensembles, sondern wurde von den vier freigeistigen Musikern selbstverständlich auch gleich arrangiert.
Am 26. April 2022 haben "The Erlkings" im Studio 2 des Münchner Funkhauses ihr neues Programm "Friedhofs-Nachbarn" vorgestellt, das in Kooperation mit BR-KLASSIK entstanden ist. Die Arrangements von Beethoven- und Schubertliedern gibt es hier zum Nachhören.
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"The Erlkings" am 26. April 2022 im Studio 2
Bildquelle: BR/Markus Konvalin
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Sänger Bryan Benner von den "Erlkings"
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Mandolinist Marcello Smigliante Gentile
Bildquelle: BR/Markus Konvalin
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Cellist Ivan Turkalj
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Cellist Ivan Turkalj und Tubist Simon Teurezbacher
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Schlagzeuger Thomas Toppler
Bildquelle: BR/Markus Konvalin
Die deutschen Liedtexte von Goethe und Co. überträgt der Sänger Bryan Benner jeweils in seine Muttersprache. "Ich schätze die Poesie der alten deutschen Sprache sehr, aber es ist nicht meine Sprache. Und ich habe mir überlegt: Wie würde ich diese Geschichte erzählen?" Seine Übersetzungen sollen in Reim und Rhythmus dem Original möglichst nahe kommen, aber auch Benners eigene Ästhetik treffen.
Dass die englischen Übersetzungen teilweise an Texte von William Shakespeare erinnern, ist kein Zufall: "Als Kind habe ich mal an einem Shakespeare-Camp teilgenommen. Daher kommt meine Liebe zu altem Englisch. Ich versuche, den altmodischen Charakter der deutschen Texte beizubehalten, aber mit modernen Ausdrücken zu kombinieren", erzählt der Singer-Songwriter.
Wenn er, der Cellist Ivan Turkalj, der Tubist Simon Teurezbacher und der Schlagzeuger Thomas Toppler ihre Arrangements erarbeiten, dann ist die englische Übersetzung ihre Grundlage und der Respekt vor der Originalversion der Lieder allgegenwärtig.
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THE ERLKINGS | Die Forelle, D.550 (Franz Schubert)
Nicht nur Musik von Franz Schubert, auch Beethoven-Lieder bekommen von "The Erlkings" einen kreativen volkstümlichen Anstrich verpasst. Für Beethoven hat sich das Quartett musikalische Verstärkung mit ins Boot geholt: den neapolitanischen Mandolinisten Marcello Smigliante Gentile. Der bringt einen Touch Bluegrass in Beethovens Liedzyklus "An die ferne Geliebte".
Das neue Beethoven-Programm der Erlkings wurde am 26. April im Studiokonzert uraufgeführt. Es ist eigens für BR-KLASSIK entstanden, gedacht ursprünglich anlässlich des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven vor zwei Jahren. Doch die geplante Tour durch das BR-KLASSIK-Sendegebiet fiel Corona-bedingt ins Wasser. Nun also die nachgeholte Premiere, die einhergeht mit der Veröffentlichung der neuen Beethoven-CD der Erlkings. "Friedhofs-Nachbarn", so heißt ihr neues Programm mit Beethoven-Liedern im ersten und Schubert-Vertonungen im zweiten Teil des Konzerts und das gibt es hier zum Nachhören.
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