Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker findet 2022 wiederholt unter Corona-Bedingungen statt. Musste man im Vorjahr ganz ohne Publikum spielen, werden heuer immerhin 1.000 Leute in den Goldenen Saal des Wiener Musikvereins kommen können. Zum dritten Mal steht Daniel Barenboim am Dirigentenpult. BR-KLASSIK war live dabei.
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In eine andere Welt will dieses Neujahrskonzert schon vom ersten Takt an entführen – mit dem einleitenden Stück, dem "Phönix-Marsch", komponiert von Josef Strauß anlässlich der Eröffnung eines aufsehenerregenden Vergnügungsparks, den der Unternehmer Karl Schwender in Wien bauen ließ. Gemeinsam mit Dirigent Daniel Barenboim haben die Wiener Philharmoniker ein Programm anhand von kleinen Themenblöcken zusammengestellt. Und so spannt sich der Bogen von Joseph Hellmesbergers Galopp "Kleiner Anzeiger" und Johann Strauß' "Morgenblätter-Walzer" über die berühmte Ouvertüre zu "Die Fledermaus" bis hin zu Josef Strauss' "Sphärenklängen" – einem persönlichen Wunsch des Dirigenten. "Ich habe wunderbare Erinnerungen an Karajans Neujahrskonzert", so Barenboim. "Er hatte es einmalig schön dirigiert, und ich wollte es sehr gerne auch mal machen."
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Clemens Krauss leitet die ersten Neujahrskonzerte von 1939 – mit zweijähriger Unterbrechung (1946 und 1947) – bis 1954. | Bildquelle: Wiener Philharmoniker
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Nach dem Krieg löst der als unbelastet geltende österreichische Dirigent Josef Krips Clemens Krauss für zwei Jahre ab. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Am 1. Januar 1955 beginnt eine neue Ära, als der Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Willi Boskovsky, die Leitung des Neujahrskonzerts übernimmt. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Willi Boskovsky leitet das Neujahrskonzert 25 Mal – und ist auch bei der ersten Fernsehübertragung 1959 dabei. Hier ein Foto aus dem Jahr 1967 mit einem Blick aufs Orchester vorbei an den Scheinwerfern. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Für den erkrankten Willi Boskovsky beschließen die Wiener Philharmoniker 1980 den designierten Staatsopern-Direktor Lorin Maazel einzuladen. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Lorin Maazel dirigiert sechs Mal hintereinander das Neujahrskonzert bis 1986. Und nochmals in den Jahren 1994, 1996, 1999 und 2005 (hier auf dem Foto). | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Nur ein einziges Neujahrskonzert dirigierte Herbert von Karajan, und zwar im Jahr 1987. Hier probt er mit den Wiener Philharmonikern. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Auf Karajan folgt 1988 der Italiener Claudio Abbado, der das Neujahrskonzert 1991 noch ein zweites Mal dirigiert. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Das Konzert mit Carlos Kleiber 1989 wird von manchen als das beste aller Neujahrskonzerte gewertet. Kleiber kommt 1992 noch ein zweites Mal. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Zubin Mehta dirigiert hier 2015 bereits zum fünften Mal zum Jahreswechsel im Wiener Musikvereinssaal – nach 1990, 1995, 1998 und 2007. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Auch schon sechs Mal eingeladen: Riccardo Muti – nämlich 1993, 1997, 2000, 2004, 2018 und 2021. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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2002 leitet Seiji Ozawa, der im selben Jahr Musikdirektor der Wiener Staatsoper wird, das Neujahrskonzert. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Nikolaus Harnoncourt begeistert mit gewohnter Präzision an den Neujahrstagen 2001 und 2003. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Mit 85 Jahren steht Georges Prêtre 2010 – nach 2008 – zum zweiten Mal am 1. Januar am Pult der Wiener Philharmoniker. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Zum Jahreswechsel 2005 begrüßen die Wiener Philharmoniker Mariss Jansons zum ersten Mal ... | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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... 2016 kommt Jansons – nach 2012 – zum dritten Mal. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Und mit dem 35-jährigen Gustavo Dudamel bekamen die Wiener Philharmoniker 2017 den jüngsten Dirigenten in der Geschichte ihres Neujahrskonzerts. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Andris Nelsons dirigierte das Neujahrskonzert 2020. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Daniel Barenboim nimmt sich bei seinem zweiten Neujahrskonzert (2014 nach 2009) während des "Radetzky-Marsches" Zeit, allen Wiener Philharmonikern persönlich die Hand zu schütteln. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Und 2022 leitet der Argentinier zum dritten Mal das traditionsreiche Konzert. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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2011, gibt Franz Welser-Möst sein Debüt und dirigiert auch 2013 und 2022 das traditionsreiche Konzert. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Er gibt 2019 seinen Einstand am Pult beim Neujahrskonzert: der gebürtige Berliner Christian Thielemann. 2024 dirigiert er zum zweiten Mal. | Bildquelle: Matthias Creutziger
Neben großen Hits stehen auch sechs Neujahrskonzert-Premieren auf dem Programm, darunter Carl Michael Ziehrers Walzer "Nachtschwärmer", bei dem die Wiener Philharmoniker im Refrain auch ihre Stimmen als Instrumente einsetzen werden. Außerdem Stücke, die von Heinzelmännchen und Nymphen inspiriert sind.
Die Musik ist jedes Mal neu. Wenn ich heute ein Konzert spiele und morgen es wiederhole – es ist nicht das Gleiche. Der größte Feind von Musik ist Routine.
Die Schloss- und Gartenanlage von Schönbrunn – Schauplatz für eine Einlage des Wiener Staatsballetts zum Neujahrskonzert 2022. | Bildquelle: picture alliance / Hubert Mican Die Begleitumstände dieses Neujahrskonzerts sind durchaus herausfordernd: Während es im Vorjahr ganz ohne Saalpublikum stattfand, musste man sich diesmal sehr kurzfristig dazu entscheiden, die Besucherzahl auf 1.000 zu beschränken und die 2G-Plus-Regel anzuwenden. Für den Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer ist es enttäuschend, Leute, die bereits Karten für das Konzert gekauft hatten, wieder auszuladen. "Aber wir sind in einer Pandemie und die Omikron-Variante bringt derzeit alles durcheinander", sagt Froschauer. Und er ist froh, dass das Konzert überhaupt stattfinden kann: "Wir haben Glück!".
Für das Fernsehpublikum fängt der ORF das Neujahrskonzert mit 16 HD-Kameras ein. Die Balletteinlage, erstmals choreografiert von Staatsopernballett-Chef Martin Schläpfer, wurde heuer in Schönbrunn gedreht. Eine weitere künstlerische Darbietung kommt von den Lipizzanern der Spanischen Hofreitschule. Und auch der Pausenfilm von Georg Riha widmet sich dem 50-jährigen Jubiläum der UNESCO Welterbe-Konvention und nimmt das Publikum mit auf eine Reise zu Österreichs Welterbe-Stätten.
Sendung: "Allegro" am 30. Dezember 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (2)
Montag, 03.Januar, 14:22 Uhr
friedel-lebens@t-online.de
Anfrage:
Wird das Konzert im TV irgendwo wiederholt?
Anm. d. Red.: Den kompletten Mitschnitt finden Sie in der ZDF-Mediathek (bis 31.1.2022):
https://www.zdf.de/kultur/musik-und-theater/neujahrskonzert-der-wiener-philharmoniker-2022-100.html
Samstag, 01.Januar, 12:26 Uhr
HORST SCHOENHAAR
Sprecherin des Neujahrskonzerts 2022
Hallo, ich würde gerne wissen, wer die Sprecherin/Kommentatoren des Konzerts ist.
Vielen Dank für Ihre Hilfe, und ein Gutes Neues Jahr
Beste Grüße
H.S.
Anm. d. Red.: Hallo Herr Schoenhaar, das Neujahrskonzert ist eine komplette Übernahme vom ORF, deswegen am besten dort nachfragen.