Wettbewerb und Konzert betrachten wir in der Regel als Gegensatz. Im Wettbewerb treten die Teilnehmer gegeneinander an, und die Gewinner können im anschließenden Siegerkonzert miteinander musizieren. Die Silvester-Gala des Münchner Rundfunkorchesters führt hingegen Wettbewerb und Konzert als Einheit zusammen. Hier "duellieren" sich der Soloflötist Emmanuel Pahud und die Sopranistin Ana Durlovski. Die Munition: Opernarien! Was hat es damit auf sich? BR-KLASSIK hat nachgefragt.
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Chefdirigent Ivan Repušić ist nach den Weihnachtsfeiertagen aus seiner Heimat Kroatien zu den Proben mit angereist. Seit 2015 dirigiert er bereits zum dritten Mal ein Silvesterkonzert des Münchner Rundfunkorchesters. Und wie zuvor stehen auch diesmal wieder Ausschnitte aus Opern und Operetten auf dem breitgefächerten Programm: Neben Werken Mozart findet sich unter anderem auch Musik von Tschaikowsky, Gounod und Offenbach. "Die Auswahl war nicht einfach", sagt Repušić. "Natürlich dirigiere ich sehr gerne Mozart. Aber auch Suppé und Tschaikowsky – zum Beispiel das Vorspiel zu 'Pique Dame'. Dann mussten wir eine thematische Verbindung finden eine Verbindung finden, und auch die Flöte sollte ihren Platz bekommen. Deswegen haben wir so ein gemischtes Programm ausgewählt."
Der Flötist Emmanuel Pahud | Bildquelle: © Josef Fischnaller Die Flöte ist das Instrument, das die einzelnen Stücke im Programm verbindet. So wird Flötist Emmanuel Pahud Paraphrasen von Opernarien spielen. Doch macht er das nicht alleine, sondern im Wechsel mit der mazedonischen Sopranistin Ana Durlovski. Die beiden dürfen also sozusagen einen virtuos augenzwinkernden Wettstreit gegeneinander austragen, mit dem sie um die Gunst des Publikums buhlen. Wie funktioniert diese außergewöhnliche Kombination für Ivan Repušić? "Ich bin sehr gespannt", antwortet der Dirigent auf diese Frage. "Es gibt natürlich Stücke, in denen die Flöte mit der Stimme kombiniert ist., zum Beispiel die Arie aus Donizettis 'Lucia di Lammermoor'. Dann ist natürlich die 'Zauberflöte' dabei. Etwas ganz Besonderes ist für mich Lenskis Arie aus Tschaikowskys 'Eugen Onegin'. Diese Verbindung finde ich sehr interessant, und es ist das erste Mal, dass ich ein so ungewöhnliches Programm dirigieren werde."
Die Sopranistin Ana Durlovski | Bildquelle: Martin Sigmund Durch das Konzert führt BR-ModeratorinAnna Greiter. Und das macht für Ivan Repusic speziell dieses Konzert um einige Nuancen lebendiger. "Durch die Moderationen soll das Publikum etwas Neues, Interessantes erleben", erklärt er. "Vor dem Konzert lesen nur wenige das Programmheft, und während des Konzertes ist man auf die Musik konzentriert. "Wenn dann jemand ein paar kurze Informationen zu den Stücken liefert, finde ich das sehr interessant. Dadurch werden wir mit dem Publikum enger verbunden." Ivan Repušić freut sich auf einen spannenden Wettstreit zwischen Stimme und Flöte und hofft, dass das Publikum beide gleichermaßen zu schätzen weiß: "Eigentlich kann man nicht vergleichen. Das eine ist die Stimme, das andere die Flöte. Aber beide sind hervorragende Künstler und ich freue mich auf die Zusammenarbeit!"
Dienstag, 31.12.2019, 15.30 Uhr – Live auf BR-KLASSIK
München, Herkulessaal
Arien und virtuose Paraphrasen aus Opern von Gaetano Donizetti, Georges Bizet und Wolfgang Amadé Mozart
Emmanuel Pahud (Flöte)
Ana Durlovski (Sopran)
Anna Greiter (Moderation)
Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Ivan Repušić
Weitere Informationen zum Konzert
Sendung: "Allegro" am 30. Dezember 2019 um 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK