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Mittwoch, 09.01.2019

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Über 70.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich durch Krankheiten, die maßgeblich durch Alkoholkonsum verursacht werden. Den Steuereinnahmen von etwa 3,1 Milliarden Euro durch den Verkauf von Alkohol stehen etwa 40 Milliarden Euro Kosten für die Allgemeinheit gegenüber, die sich durch die Behandlung von alkoholbedingten Krankheiten jährlich summieren. In Deutschland hält sich der Staat bei der Reglementierung der Alkoholindustrie eher zurück. Warum? | Bildquelle: BR/Julia Müller

Bildquelle: BR/Julia Müller

DokThema

Volksdroge Alkohol – warum dürfen wir uns zu Tode trinken?

Über 70.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich durch Krankheiten, die maßgeblich durch Alkoholkonsum verursacht werden. Den Steuereinnahmen von etwa 3,1 Milliarden Euro durch den Verkauf von Alkohol stehen etwa 40 Milliarden Euro Kosten für die Allgemeinheit gegenüber. Durch Steuererhöhungen, Einschränkungen der Verfügbarkeit oder ein Werbeverbot könnte der Staat gegenlenken. Doch in Deutschland hält sich der Staat bei der Reglementierung der Alkoholindustrie eher zurück. Warum?

Mitwirkende

 
Redaktion Johanna Walter
Beim ersten Brauereien-Lauf in Oberfranken bei Bamberg trinken die Marathonläufer Bier statt isotonischer Getränke. Neben Bierführungen, Bierverkostungen und Bierkellern ist dieser Wettbewerb ein weiterer Mosaikstein, um durch das Traditionsgetränk Touristen anzulocken. Etwa ein Drittel aller Gäste kommt mittlerweile wegen des Bieres in die sogenannte "Fränkische Toskana". Und sie ist natürlich nicht die einzige Region in Deutschland, die mit alkoholischen Getränken für sich wirbt. Eine Praxis, die angesichts der gesundheitlichen und gesamtgesellschaftlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums durchaus hinterfragt werden kann. Anders als bei der Tabakwerbung gibt es für Alkoholwerbung in Deutschland kaum Einschränkungen. Einer der prominentesten Kritiker der deutschen Alkoholpolitik ist der langjährige Geschäftsführer der "Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen".
Im Arbeitskreis "Alkoholkonsum reduzieren" haben sich Politiker mit Wissenschaftlern und Vertretern der Alkoholindustrie 2015 zusammengesetzt, um endlich ein Maßnahmenpaket zu schnüren. Einigen konnte man sich auf besser koordinierte Hilfen für Alkoholkranke und auf mehr Prävention, nicht aber auf Maßnahmen wie ein Alkoholverkaufsverbot nach 22 Uhr an öffentlichen Tankstellen oder eine niedrigere Promillegrenze im Straßenverkehr.

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