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Mittwoch, 10.07.2019

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Wer beherrscht Bayern? Wir oder ausländische Investoren?: Teure Wohnungen ,Wohnen in der Stadt Muenchen,Skyline Frauenkirche Dom zu Unserer Lieben Frau in der Muenchner Altstadt | Bildquelle: picture alliance / Sven Simon

Bildquelle: picture alliance / Sven Simon

LUXUS 4 WÄNDE - WOHNEN IN DER ZUKUNFT DokThema

Wer beherrscht Bayern? Wir oder ausländische Investoren?

Wer hat in Bayern die Macht? Bayerische Unternehmen oder ausländische Investoren, z.B. aus China? Bayerische Milchbauern oder doch die neuseeländische Milchkuh? Wie viel von unserem bayerischen Bier ist tatsächlich noch "made in Bavaria"? Gezeigt werden Macht und Einfluss in allen relevanten Aspekten des bayerischen Lebens – mit überraschenden Ergebnissen.

Mitwirkende

 
Redaktion Astrid Harms-Limmer
Der bayerische Wohnungsmarkt hat sich in den letzten Jahren zu einem hart umkämpften Schauplatz entwickelt, wie der spektakuläre Fall des Palais an der Oper zeigt, die von einem russischen Investor gekauft wurde und die Wohnungen darin zu horrenden Preisen angeboten wurden. Sind bayerische Immobilien also nur noch ein Spielball internationaler Spekulanten? Rudolf Stürzer, Vorsitzender von Haus + Grund München hält dagegen: Solche Investitionen bilden die Ausnahme. Die Mehrzahl der 750.000 Wohnungen in München gehöre immer noch einheimischen Vermietern.

Wie viel von unserem bayerischen Bier ist tatsächlich noch "made in Bavaria"? Brauerei Kanone ist eine von vielen kleinen Brauereien in Franken. In Franken rühmt man sich mit der höchsten Brauereidichte der Welt. Gerade diese Diversität macht es schwierig für Biermultis wie Ab InBev, die in ganz Europa Brauereien aufkauften, Fuß im bayerischen Biermarkt zu fassen, erläutert Prof. Matthias Kunert von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Aber nicht nur Brauereien, sondern auch bayerische High-Tech Unternehmen wecken Begehrlichkeiten im Ausland. In den letzten Jahren hat beispielsweise China kräftig in bayerische Betriebe investiert. So geschehen beim fränkischen Fernsehhersteller Metz. Der dortige Betriebsrat Klaus Wilke zeigt sich bisher allerdings zufrieden. Es wurden Arbeitsplätze gesichert und sogar neue Stellen aufgebaut. Auch die chinesischen Kollegen sind zuversichtlich und ziehen mit Blick auf eine lange Zusammenarbeit mit ihren Familien nach Bayern.

Bayern ist stark abhängig von fossilen Energieimporten aus Libyen, dem Irak oder Aserbaidschan – Länder, die nicht gerade als politisch stabil gelten. Allerdings steigt auch seit 1990 der Anteil erneuerbarer Energien zunehmend. Dass z.B. Windräder nicht immer auf den Zuspruch der Bürger trifft, musste der Fuchstaler Bürgermeister Erwin Karg erfahren.

Einig zeigen sich die Bayern bei den Nahrungsmitteln. Sie lieben die kulinarische Vielfalt. Ein Grund, weshalb trotz Überproduktion vieler Lebensmittel jährlich Produkte im Wert von neun Mrd. Euro importiert werden. Doch besonders ein bayerisches Produkt hat starke Konkurrenz aus dem Ausland: die Milch. Produzenten aus Neuseeland können ihre Milch deutlich günstiger anbieten als die bayerischen Milchbauern. Dieser starke Wettkampf drückt am Weltmarkt die Preise und sorgt somit auch für das Hofsterben in Bayern.

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