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Freitag, 18.10.2019

13:30 bis 14:15 Uhr

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Wohnküche (Computerrendering) | Bildquelle: Peter Haimerl

Bildquelle: Peter Haimerl

Traumhäuser wiederbesucht

Ein Haus im Haus

Regionale Tradition, ein Stück Bayerwald-Geschichte – das wollten Jutta Görlich und Peter Haimerl erhalten, als sie ein 170 Jahre altes heruntergekommenes Bauernhaus in ihr "Traumhaus" umbauten. Im "Haus im Haus" trifft moderner Minimalismus auf ländliche Kargheit. Ob sich die Bauherren noch wohlfühlen in ihrem klösterlichen Refugium am Waldrand, das wollte Filmautorin Eva Wollschläger in "Traumhäuser wiederbesucht" herausfinden.

Mitwirkende

 
Redaktion Sabine Reeh
Für Jutta Görlich und Peter Haimerl war ein altes, verwittertes Bauernhaus tief im Bayerischen Wald die ideale Vorlage für die Verwirklichung ihrer Wohnträume. Ein Haus, in dem schon viele Generationen gelebt haben, das gewachsen war mit den Bedürfnissen seiner Bewohner.

Ein Haus, dem man die fast 170 Jahre, die es nun alt war, auch ansah. Eine Edel-Renovierung im Landhausstil kam für sie nicht infrage. Peter Haimerl, der in München ein Architekturbüro betreibt, sucht nach Wegen, ursprüngliche Architektur authentisch zu bewahren und sinnvoll und behutsam mit Neuem zu verknüpfen. Bei seinem eigenen Haus ging er radikal vor.

Die halbverfallene Bausubstanz wurde erhalten und dient nun als kontrastreicher Rahmen für das Neue. Auch an der den bäuerlichen Bedürfnissen angepassten Raumaufteilung und den für heutige Verhältnisse eher kleinen Fensteröffnungen wurde fast nichts verändert. Durch das Einfügen von unverputzten Betonkuben in die bestehende Struktur entstand ein Haus im Haus.

So wie ihre Vorgänger im Lauf der Jahrzehnte Teile an- und umgebaut oder Innenwände mit zusätzlichen Schichten versehen hatten, ergänzten die neuen Bewohner eine weitere Schicht, die an vielen Stellen kontrastreich mit der historischen Bausubstanz korrespondiert.

Acht Jahre nach dem Umbau hat BR-Autorin Eva Wollschläger das "Haus im Haus" und seine Bewohner wieder besucht. Fühlen sie sich noch wohl in ihrem klösterlichen Refugium am Waldrand? Haben sie es inzwischen vielleicht doch noch mit Kissen, Teppichen, Vorhängen und anderen Zugeständnissen an Komfort und Bequemlichkeit ausgestattet? Oder halten sie weiterhin am reduziert-asketischen Lebensstil fest, den das Haus bewusst vorgibt?

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