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Donnerstag, 10.09.2020

00:55 bis 03:30 Uhr

BR Fernsehen

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Seit seinem Sturz von der Kellertreppe hat Oskar (David Bennent, links) die unglaubliche Fähigkeit mit lauter, heller Stimme sogar Glas zum Zerspringen zu bringen. Als er sich von seiner Heimat Danzig verabschiedet, tut er das natürlich auch lautstark. | Bildquelle: BR/United Artists/WDR

Bildquelle: BR/United Artists/WDR

ZUM 90. GEBURTSTAG VON MARIO ADORF Die Blechtrommel (Director's Cut)

An seinem dritten Geburtstag verweigert der 1924 in Danzig geborene Oskar Matzerath (David Bennent) weiteres Wachstum und Teilnahme an der Welt der Erwachsenen. Auf seiner Blechtrommel artikuliert das ewige Kind seinen Protest gegen Nazis und Mitläufer. Ausgestrahlt wird der erweiterte Director's Cut.

Mitwirkende

David Bennent Oskar
Mario Adorf Alfred Matzerath
Angela Winkler Agnes Matzerath
Daniel Olbrychski Jan Bronski
Katharina Thalbach Maria
Tina Engel Anna
Berta Drews Oma Anna
Ernst Jacobi Löbsack
Charles Aznavour Sigismund Markus
Heinz Bennent Gemüsehändler Greff
Andréa Ferreol Lina Greff
 
Redaktion Harald Steinwender
Agnes, die Tochter der Anna Bronski, Bäuerin aus dem Kaschubenland, ehelicht in Danzig die rheinische Frohnatur Alfred Matzerath und betreibt mit ihm einen Kolonialwarenladen im Vorort Langfuhr. Gewissenhaft teilt Agnes ihre Liebesbezeugungen zwischen ihrem Gatten und ihrem Vetter Jan Bronski. So kommt es, dass ihr Sprössling Oskar – hellhörig schon im Mutterleib – zwei Väter sein Eigen nennt, als er im Spätsommer 1924 zur Welt kommt. Er kann es kaum erwarten, drei Jahre alt zu werden, denn die Mutter hat ihm zu seinem dritten Geburtstag eine Blechtrommel versprochen. Das befremdliche Treiben der Erwachsenen, die die Welt zu einem absurden Ort des Elends und der Grausamkeiten machen, missfällt dem frühreifen Knaben so sehr, dass er an besagtem Ehrentag beschließt, ab sofort das körperliche Wachstum einzustellen. Ein von ihm schlau arrangierter Sturz von der Kellertreppe sorgt für die vermeintlich logische Erklärung dieser Verweigerung. Ganz unerklärlich aber bleibt für Agnes und die beiden Väter die unglaubliche Stimmkraft des Kleinen, der mit hohen Tönen Glas mühelos zerspringen lässt. Fortan betätigt sich Gnom Oskar schreiend und trommelnd als Störenfried in der ungeliebten Welt spießig-gefährlicher Erwachsener. Er bringt die Obrigkeiten und Naziaufmärsche durcheinander, sorgt für das Ableben seiner zwei Väter. Er schwängert seine spätere Stiefmutter Maria und umarmt leidenschaftlich die schöne Liliputanerin. In einem Fronttheater am Atlantikwall produziert er sich als Artist – und immer bleibt er der sarkastische Zwerg, der die Welt infrage und auf den Kopf stellt.

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