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Samstag, 21.11.2020

21:15 bis 22:15 Uhr

ARD alpha

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Rudolf Hess (Ben Cross, rechts) trifft auf Hermann Göring (Robert Pugh, Mitte). | Bildquelle: BBC/BR/Iana Blajeva

Bildquelle: BBC/BR/Iana Blajeva

Nürnberg - Die Prozesse

Hermann Göring - Nazi ohne Reue

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges sitzen in Nürnberg 21 Nazi-Größen auf der Anklagebank, und jeder von ihnen muss mit der Todesstrafe rechnen. Doch die wahre Geschichte dieser Prozesse spielt sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab, wenn Anwälte und Psychologen versuchen, die Gedanken der Kriegsverbrecher izu ergründen. Das packende Doku-Drama, das Augenzeugenberichte und Archivmaterial mit erstklassigem Schauspiel verbindet, schaut hinter die Kulissen der Gerichtsverhandlung gegen drei der ranghöchsten Vertreter von Hitlers Regime: Albert Speer, Hermann Göring und Rudolf Heß.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Er war Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe und als Nachfolger Hitlers vorgesehen. Von allen Angeklagten in Nürnberg dominierte er den Prozess und vereinnahmte die Zuhörer mit seiner Unbelehrbarkeit, seiner Frechheit und seinem Charisma. Für seine Verbrechen zeigte Hermann Göring keinerlei Reue. Wohl wissend, dass er diesen Prozess nicht überleben würde, kämpfte Göring für sich und seinen Führer leidenschaftlich um einen glorreichen Platz in der Geschichte.

Beinahe wäre ihm das gelungen, doch am Ende der Verhandlungen musste der Reichsmarschall seine Niederlage eingestehen: "Wenn die Deutschen all das, was in diesem Prozess aufgedeckt worden ist, erfahren, ist es nicht mehr nötig, ihn (Hitler) zu verurteilen. Er hat sich selbst verurteilt."

Filmemacher Paul Bradshaw inszenierte nicht nur Hermann Görings Auftritt vor dem Nürnberger Kriegsverbrechertribunal, er beleuchtet auch die wichtige Rolle, die der amerikanische Gefängnispsychologe Gustave Gilbert im Prozess gegen Göring spielte.

Das Filmteam des Doku-Dramas hat bei der Recherche und dem Verfassen der Texte viele Hundert Bücher und unzählige Dokumente aus deutschen, amerikanischen und englischen Archiven eingesehen. Die Dialoge sind aus Originalzitaten zusammengestellt, die historischen Quellen entnommen wurden. Und während der Recherche- und Produktionsphase wurden etwa 80 Experten und Augenzeugen befragt.

Die Filmszenen entstanden im Mai und Juni 2006 in Bulgarien. Um ein Höchstmaß an Authentizität zu gewährleisten, wurde sogar der Nürnberger Gerichtssaal maßstabsgetreu nachgebaut. An manchen Drehtagen befanden sich mehr als 200 Schauspieler und Statisten in diesem Saal.

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