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Montag, 22.07.2024

15:15 bis 16:00 Uhr

ARD alpha

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Helmut Fischer mit Begleitung in einer Schwabinger Bar 1966. | Bildquelle: BR/SWR

Bildquelle: BR/SWR

alpha-retro: Klatschkolumnisten alpha-retro: Pseudonym "Hunter" - Ein Klatschkolumnist in der Ballsaison 1966

Hannes Obermaier - der "Hunter" - schrieb Klatschkolummen, zunächst nur für die Münchner Abendzeitung, später für viele andere Presseerzeugnisse. Er war damit anfangs der 50er-Jahre der Erste hierzulande. 1966 begleiteten ihn Helmuth Rompa und Willy Pankau durch die Münchner Ballsaison. Herauskam dabei nicht nur ein Porträt von Obermaier sondern auch eines Teils der bundesrepublikanischen Oberschicht und der hiesigen Stars und Starlets. Am Ende hat der junge Udo Jürgens einen großen Auftritt.

Mitwirkende

 
Redaktion Martin Posselt
Wenn man wissen will, wo sich die Drehbuchautoren von "Kir Royal" haben inspirieren lassen: Hier erfährt man es: bei Hannes Obermaier, dem Erfinder der Klatschkolumne in Deutschland und Lehrmeister von Michael Graeter. Dieser Johannes Baptist Obermaier gab sich selbst das Pseudonym „Hunter“, also „Jäger“. Seine Arbeit machte ihn so wohlhabend, dass er mit dem Ferrari in die Redaktion der Münchner „Abendzeitung“ fahren konnte.
Die Dokumentation ist mit einem unterhaltsamen, wortreichen aber auch sehr, sehr süffisanten Ton unterlegt. Vom alten Konsul Burda, dem Herrscher über ein Presseimperium, über die Soraya Esfandiary-Bakhtiary, der Exfrau des Schahs von Persien, bis zu Anneliese Friedmann, Hardy Krüger, Maria Schell usw. usf. sind in diesem Film quasi alle zu sehen, die in der damaligen Bundesrepublik sozusagen Rang oder wenigstens Namen hatten.
Ein kleiner Tipp für Münchenkenner und Fans vom Monaco Franze: Wer steht in Schwabing an der Bar? Der junge Fischer Helmut! Und der Graeter Michael ist auch schon zu sehen: als Lehrbub vom Obermaier. Und dann auf der von Hunter selbst veranstalteten „Treibjagd“, einer Faschingsparty, hat ein Star seinen großen Auftritt: Der noch junge Udo Jürgens am Klavier und mit Band. Erstaunlich ist, dass der Kameramann – kein geringerer als Willy Pankau – so nah an diese Menschen herankam. Man war wohl eitel genug, sich auch filmen zu lassen.

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