BR-KLASSIK

"Wir wollen eine Qualität schaffen, die auf internationalem Topniveau mithalten kann", erzählt Paul Fürst und wird auf einmal leidenschaftlich: "Als Kind habe ich die Arbeit auf dem Weinberg gehasst, besonders das Abspritzen der steilen Sandsteinterrassen, weil daneben gleich das Schwimmbad war, wo meine Freunde waren." Bis Anfang der 70er-Jahre ist die elterliche Landwirtschaft ein Mischbetrieb aus Getreide, Obst und Viehzucht. Lediglich ein Hektar Land wird rund um das fränkische Bürgstadt für den Weinbau genutzt. Als Vater Rudolf Fürst Anfang der 1970er-Jahre stirbt, übernimmt Sohn Paul den landwirtschaftlichen Mischbetrieb mit Anfang 20. Er will daraus ein Weingut machen. Die Realteilung über mehrere Generationen hat jedoch einen wirtschaftlich erfolgreichen Weinanbau fast unmöglich gemacht. Die Fürsts müssen die Region von einer Flurbereinigung überzeugen. Außerdem wollen Paul und Monika die in Vergessenheit geratene Rebe "Spätburgunder" wieder kultivieren. Die Fürsts realisieren ihren Traum: Sie können die Region von der Zusammenlegung der einzelnen Parzellen überzeugen und zeigen erfolgreich, dass Spätburgunder in den Buntsandsteinbergen rund um Bürgstadt funktioniert. Als Pioniere des Spätburgunders gilt die Familie mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Dass dies auch in Zukunft so bleibt, dafür sorgen Sohn Sebastian, der die Kellerei übernommen hat, und der Leiter des Außenbetriebs, Sebastian Schür. In enger Zusammenarbeit mit Senior Paul Fürst stellen sie Jahr für Jahr Rotweine höchster Qualität her.