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Freitag, 16.08.2024

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Bildquelle: BR/Martin Weinhart

Unter unserem Himmel - Sommerreise

Die Nationalparkidee

Der aus einer bayerischen Forstfamilie stammende Christoph Promberger und seine Frau Barbara kämpfen mit ungewöhnlichen Methoden für den Erhalt einer bedrohten Wildnis in den rumänischen Karpaten. Ihr Ziel: Der größte Nationalpark Europas, ein geschütztes Waldgebiet, in dem sich Bär, Wolf, Luchs und Wisent auf freier Wildbahn bewegen. Ihr Vorbild: Der Nationalpark Bayerischer Wald, an dessen Rand Christoph Promberger aufgewachsen ist.

Mitwirkende

 
Redaktion Corbinian Lippl
Christoph Promberger kennt die Steigerung der Lebensqualität, die der Nationalpark Bayerischer Wald für die gesamte Region gebracht hat, aus eigener Erfahrung. Für ihn war und ist der Nationalpark ein wichtiger Lernort. Für sein Projektgebiet in Rumänien dient er als Blaupause. Am Fuße der Fagaras Berge haben sie sich niedergelassen und bringen eines der ambitioniertesten europäischen Naturschutzprojekte voran: Die Gründung eines Nationalparks in den Südkarpaten, der sich über 250.000 Hektar erstrecken soll, zehn Mal so groß wie der Nationalpark Bayerischer Wald. Mit der Unterstützung von Philanthropen, die einen Teil ihres Geldes für Naturschutzprojekte zur Verfügung stellen, kaufen sie über ihre Naturschutzstiftung Wälder auf, um sie vor illegalem Holzeinschlag und Wilderei zu schützen. So konnten sie bereits 25.000 ha Wald erwerben und effektiv schützen, wo nötig, Kahlschläge wieder aufforsten. Sie stehen im Austausch mit der Europäischen Kommission, die im Rahmen des neu aufgelegten "Green Deal" auf dieses Projekt aufmerksam geworden ist. Das vom bayerischen Nationalparkpionier Hans Bibelriether formulierte Naturschutzziel "Natur Natur sein lassen" dient den Prombergers als Leitbild. Mit dem Verzicht auf lenkende Eingriffe soll die natürliche Entwicklung im Ökosystem Wald ungestört ablaufen können. Dabei stellt das Wildtiermanagement eine besondere Herausforderung dar. In Rumänien leben die meisten Braunbären Europas, geschätzt 5.000 bis 6.000. Touristen können die Tiere bei geführten Wanderungen erleben. Für Einheimische sind die Bären jedoch eine Belastung. Immer wieder kommen sie auf Futtersuche in Dörfer und abgelegene Gehöfte. Dann ist die schnelle Eingreiftruppe der Stiftung gefragt. Die Viehhirten auf den Almen und Bergweiden sind Bärenattacken gewohnt, sie erwehren sich ihrer nur mithilfe ihrer Hunde.

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