BR-KLASSIK

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Sonntag, 06.10.2024

21:45 bis 22:45 Uhr

ARD alpha

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Bildquelle: Ralf Dombrowski

BR-KLASSIK: Laura Jurd & Ensemble

53. Internationale Jazzwoche Burghausen 2024

Wer Instrumente in ungewöhnlicher Kombination liebt, kommt bei dieser Konzert-Aufzeichnung voll auf seine Kosten – und wer britischen Humor liebt, ebenfalls. In einer elfköpfigen Besetzung reiste die englische Trompeterin und Komponistin Laura Jurd zur 53. Internationalen Jazzwoche Burghausen an – mit so renommierten jungen Kollegen wie Gitarrist Rob Luft und Pianist Eliot Galvin in den Reihen der Band. „Stepping Back, Jumping In“ hieß ihr Programm.

Mitwirkende

 
Redaktion Beate Sampson
Laura Jurd, geboren 1990, ist eine Ausnahme-Begabung. Mit ihrem Quartett „Dinosaur“ machte sie bereits 2015 beim hochkarätigen Jazzfest Berlin auf sich aufmerksam – und seitdem an vielen anderen bedeutenden Spielorten, nicht zuletzt der Elbphilharmonie in Hamburg; und eben in der Wackerhalle in Burghausen an der Salzach, dem Hauptspielort der seit 1970 existierenden Jazzwoche. Bereits mit vier Jahren begeisterte sich Laura Jurd zuhause fürs Klavier, bald kam die Trompete hinzu, und mit 16 ließ sie College-Dozenten über ihre Kompositionen staunen. Am renommierten Trinity College of Music in London studierte sie. Sie kann für Jazzbands (wie ihr groovendes Quartett Dinosaur), aber auch für klassische Besetzungen schreiben – wie etwa das in ihr großformatiges Ensemble integrierte Streichquartett. Überall hört man sofort eine absolut sichere Beherrschung des Kompositions-Handwerks heraus – und kann sich an ungewöhnlichem Klangwitz erfreuen, wie in den Stücken ihres 2022 erschienenen „Big Friendly Album“, das lustvolle Hommagen an ihren damals just auf die Welt gekommenen Sohn enthält. Die Blas-Instrumente Trompete, Posaune und Euphonium sorgten in ihrem Konzert in Burghausen für funkelnde Blech-Brillanz (nicht zuletzt mit ihr als hervorragender Solistin), zwei Geigen, eine Bratsche und ein Cello setzten flirrend-schillernde Streicherklänge dagegen, und groovende Grundierung sowie bemerkenswerte solistische Highlights steuerten der leise Virtuose an der Gitarre, Rob Luft, der Schlagzeugpower-Feinarbeiter Corrie Dick, der enorm klangstarke Bassist Conor Chaplin und nicht zuletzt der kantig-subtile Pianist Eliot Galvin bei. Galvin ist Laura Jurds Lebensgefährte und in Burghausen bestens bekannt als Preisträger von 2014. Sie alle ließen am 14. März 2024 in der Wackerhalle Burghausen die Töne immer etwas anders aufblitzen und tanzen, als die meisten sie erwartet hätten.

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