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Mittwoch, 07.12.2016

22:00 bis 22:45 Uhr

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Kinder in violetten Pullovern | Bildquelle: Edwin Maier

Bildquelle: Edwin Maier

DokThema

Kenias vergessene Kinder - Sternstunden in Afrika

In Kenia herrscht große soziale, wirtschaftliche und regionale Ungleichheit. Die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze, die Analphabetenrate liegt bei 30 Prozent, Korruption und Gewaltkriminalität sind weit verbreitet. Unter den prekären Umständen haben vor allem Kinder und Jugendliche zu leiden. Ihnen die Chance zu eröffnen, dem Kreislauf des Elends zu entkommen, hat sich Sternstunden, die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, zur Aufgabe gemacht.

Mitwirkende

 
Redaktion Johanna Walter
Die 13-jährige Nancy hat lange auf diesen Moment gewartet: Ihre Mutter Florence wird aus dem Gefängnis in Nairobi entlassen. Sie war wegen eines Bagatell-Delikts zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Doch jetzt, wo der Moment zum Greifen nahe ist, dass Nancy ihre Mutter endlich wieder in die Arme schließen kann, hat sie auch Angst davor.

Schließlich hat sie die letzten Jahre in einem relativ geborgenen Umfeld gelebt. Zusammen mit ihren beiden Geschwistern hat sie im „Nest“ gewohnt, einer Nothilfe-Einrichtung für Sozialwaisen in Kenia, das u. a. von den Sternstunden finanziert wird. Dort hatte sie nicht nur ein Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten, sondern auch Schulunterricht. Eine Ausnahme in Kenia, denn weiterführende Schulen kosten in dem ostafrikanischen Land Geld.

Mehr als 42 Prozent der kenianischen Bevölkerung ist unter 14 Jahre alt. Jedes Kind hat durchschnittlich vier Geschwister. Die Mütter sind oft alleinerziehend und versuchen mit allen Mitteln, die Kinder irgendwie zu ernähren. Dabei bewegen sie sich häufig am Rande der Legalität. Wenn sie gefasst werden, sind die Kinder ohne jegliche staatliche Unterstützung auf sich gestellt und schutzlos der Gewalt in den Slums ausgeliefert.

Doch wie den Kreislauf von Armut und Gewalt durchbrechen, der durch Landflucht und Auflösung der traditionellen Familienstrukturen noch beschleunigt wird? „Nur durch Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt die Halbschwester von US-Präsident Barak Obama, die Soziologin Auma Obama. Sie kritisiert eine Entwicklungspolitik, die zu kurz greift, weil sie „unsere“ Vorstellung von Fortschritt und Wohlstand überträgt, statt die Kenianer selbst in die Pflicht zu nehmen.

Die Dokumentation zeigt Hilfsprojekte, die in diesem Sinne arbeiten. Und die Menschen, die sich unermüdlich engagieren, wie die Dominikanerschwester Luise Radlmeier: Seit den 80er-Jahren betreut sie Kinder in den von ihr initiierten Waisenhäusern und Schulen.

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