Mit der großen Flüchtlingswelle sind auch zahllose Minderjährige nach Deutschland gekommen. Viele sind in Familien untergekommen, aber Tausende sind schlicht "verschwunden“. Wie kann das sein?
Mitwirkende
Redaktion
Astrid Harms-Limmer
Zahllose Minderjährige sind mit der großen Flüchtlingswelle nach Deutschland gekommen. In einem Alter, in dem deutsche Kinder und Jugendliche zur Schule gehen, haben sie sich aus Afghanistan oder Afrika aufgemacht, alleine durch die Wüste, über das Meer und über viele Grenzen. Erst waren sie ihren Schleppern ausgeliefert, jetzt, in Deutschland, sind sie auf sich alleine gestellt, leicht manipulierbar, einfach auszubeuten.
Viele minderjährige Geflüchtete sind in Familien untergekommen, aber Tausende sind schlicht "verschwunden“. Einer der Verschwundenen ist Mubarak aus Afghanistan. Er war in Bautzen untergebracht – und plötzlich weg. Ist er untergetaucht, abgehauen oder in die Fänge von Kriminellen geraten? Bei der Polizei ist er als vermisst gemeldet, doch die Behörden wissen nichts über den Jungen.
Die Nachforschungen führen die ARD-Reporterinnen Natalie Amiri und Anna Tillack in eine kaum für möglich gehaltene Halbwelt. Sie lernen andere Flüchtlingsjungen kennen, die versuchen, alleine zu überleben und weiterzukommen. Ihre größte Sehnsucht: irgendwann einmal irgendwo ankommen. Auf der Suche nach dem vermissten Jungen aus Afghanistan tauchen die Autorinnen in eine Szene ein, in der Minderjährige zu Drogendealern gemacht werden. Auch islamistische Hassprediger, warnt der Verfassungsschutz, werben sie gezielt an. Und wer in den Straßen deutscher Großstädte verloren geht, kann schnell auf dem Kinderstrich landen.
Was wird aus den verschwundenen Teenagern? Welchen Risiken sind sie ausgesetzt? Werden sie selbst zu Gefährdern? Am Ende ihrer intensiven Recherchen und vielen Reisen gelingt den Autorinnen das, was die Behörden nicht geschafft haben: Sie finden Mubarak. Auf ihrer Reise durch die gefährliche Welt der verlorenen Jungen stoßen die Filmemacherinnen auf Missstände in Deutschland, über die keine Behörde offen sprechen will.
Sendung teilen
Bei Klick auf die Symbole zum Teilen des Inhalts in Sozialen Netzwerken verlassen Sie das Angebot des BR. Für die weitere Verarbeitung Ihrer Daten ist ab diesem Zeitpunkt der jeweilige Drittanbieter verantwortlich.