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Erst will sie, aber er nicht. Dann will er, aber sie nicht. Symmetrisch ergeben sich gegenseitige Zurückweisungen. Am Ende der Oper ist klar: Der plötzlich doch noch entflammte Onegin scheint für die einst in ihn verliebte Tatjana nur noch eine Erinnerung an ihre Jugend zu sein. Bei ihr, der inzwischen verheirateten Fürstin Gremina, ist für Onegin nichts mehr zu holen. Durch die Entscheidung gegen ihn will Tatjana sich selbst schützen, spürt sie doch die Narbe der Wunde, die Onegin ihr vor Jahren geschlagen hat. Mit diesen Worten kann man die Quintessenz der Handlung von Peter Tschaikowskys "Lyrischen Szenen" zusammenfassen, die in seinem Opernschaffen nach der bekannten Vorlage Alexander Puschkins den Titel "Eugen Onegin" tragen. BR-KLASSIK überträgt eine Aufführung der Metropolitan Opera New York, bei der Anna Netrebko die Tatjana singt - und der schwedische Bariton Peter Mattei für den schwer erkrankten Dmitri Hvorostovsky einspringt. Auch der Dirigent am Pult verdient Aufmerksamkeit: Es ist der junge Brite Robin Ticciati!