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Er war nicht irgendein Renaissance-Komponist, sondern ein eigenwilliger, origineller und innovativer Kopf: Claude Le Jeune, geboren um 1530 in der späteren Calvinisten-Hochburg Valenciennes, gestorben 1600 in Paris, gehörte zu den aufregendsten Musikern seiner Zeit. So aufregend, dass ihm Olivier Messiaen noch 400 Jahre später eine ganze Vorlesung widmete. Le Jeune experimentierte mit exotischen Tonleitern und komplexen Metren - und er glaubte fest daran, dass Musik die Gesellschaft verändern könne. Nötig hätte es diese Gesellschaft gehabt: Frankreich versank damals in acht blutigen Religionskriegen zwischen Hugenotten und Katholken. Angesichts des furchtbaren Gemetzels der Bartholomäusnacht schien alle Kunst ohnmächtig zu sein. Und dann geriet Claude Le Jeune selbst zwischen die Fronten - und in Lebensgefahr…