Bildquelle: © Bayreuther Festspiele /Enrico Nawrath
Knapp drei Wochen vor der Premiere ist der damals 73-jährige Dirigent Hartmut Haenchen letzten Sommer eingesprungen, um mit Wagners letzter Oper, dem "Bühnenweihfestspiel" um Gralsritter Parsifal, ein spätes Bayreuth-Debüt zu geben. Wie gut, dass der Dresdner Maestro das schwergewichtige Stück schon in Amsterdam, Paris, Kopenhagen, Brüssel und Berlin einstudiert hatte. In Bayreuth kann Haenchen nun auf mehr Probenzeit als letztes Jahr und den gesammelten Erfahrungsschatz mehrerer Aufführungen zurückgreifen, um sich mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter dem magischen Klangdeckel des Festspielhauses auf dem Grünen Hügel endgültig anzufreunden. Die umstrittene Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg (Intendant am hessischen Staatstheater Wiesbaden) geht in ihr zweites Jahr, und die Titelpartie singt erstmals der österreichische Tenor Andreas Schager, der in der Pause ausführlich zu Wort kommen wird. Wie 2016 singen Georg Zeppenfeld den Gurnemanz, Elena Pankratova die Kundry und Ryan McKinny den Amfortas.