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Jeder erfahrene Konzertbesucher mit dem aufmerksamen Blick für das Große und Ganze im Saal und auf dem Podium weiß es: Orchester - ob Symphonieorchester oder Kammerorchester - treten nicht immer und überall in derselben Aufstellung oder Sitzordnung auf. Einzig und allein die Ersten Violinen - nur diese privilegierten Primgeiger - haben stets ihren festen und besten Platz in der „Pole-Position“ auf dem Podium: ganz vorne, links von der Mitte, direkt neben dem Dirigenten. Ansonsten aber herrscht eine verwirrende Variabilität in der Sitzordnung, benannt mit einer noch mehr verwirrenden Vielfalt von Bezeichnungen. Da gibt es zum Beispiel: die deutsche Aufstellung nach Johann Friedrich Reichardt, die amerikanischen Aufstellung nach Leopold Stokowski oder die „reformierte“ amerikanischen Aufstellung nach Wilhelm Furtwängler, ganz zu schweigen von den diversen Aufstellungsvarianten in der Orchester- und Ensemblemusik vor 1750. Klaus Meyer wirft unter dem Aspekt von Raumklang und Klangraum einen Blick auf Orchesteraufstellungen in Geschichte und Gegenwart. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Aufstellungsvarianten, die im Januar dieses Jahres die Bamberger Symphoniker unter ihrem neuen Chefdirigenten Jakub Hrùša erprobten.