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Ein Programm ganz im Zeichen Finnlands präsentiert der finnische Pultstar Esa-Pekka Salonen beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem er seit 1984 eng verbunden ist. Im Zentrum stehen zwei Symphonien des bedeutendsten finnischen Symphonikers Jean Sibelius. Zu entdecken gibt es an diesem Abend zunächst die sechste Symphonie in d-Moll, die hierzulande fast nie gespielt wird. Was völlig unverständlich ist, hat Sibelius in diesem sakral getönten Werk doch zu einer Innerlichkeit und Gesanglichkeit gefunden, die unmittelbar zu Herzen geht. Ein Jahr später, 1924, vollendete Sibelius seine siebte und letzte Symphonie, die streckenweise an Bruckners Monumentalität erinnert und sich am Ende zu hymnischen Klängen in reinstem C-Dur weitet. Dazwischen interpretiert der Erste Konzertmeister des Symphonieorchesters, der russische Geiger Anton Barakhovsky, den virtuosen Solopart im Violinkonzert aus der Feder des Dirigenten. Als Komponist hat sich Salonen mit einer klangsinnlichen Musik profiliert, die für ein breites Publikum zugänglich ist. Sein Violinkonzert ist ein Werk des Abschieds, das 2009 zum Ende seiner Ära beim Los Angeles Philharmonic entstand und mit heftig groovenden, suggestiven, ja magischen Klängen aufwartet. Perfekt passt auch das Eröffnungsstück ins Programm: Ebenfalls 2009 arrangierte die finnische Komponistin Kaija Saariaho die achte Station aus "La Passion de Simone", ihrem Oratorium über das Leben der Philosophin Simone Weil, als eigenständige Orchester-Miniatur für Salonen - "Lumière et pesanteur" hebt die Gegensätze von Licht und Schwerkraft in mystisch-kosmischen Sphären auf.