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Musikalische Militaria
„Nun vergiss leises Flehn, süßes Kosen und das Flattern von Rose zu Rosen“ - mit diesen Worten bereitet Figaro in Mozarts Oper den Pagen Cherubino auf seinen kommenden Militärdienst vor. Für den Verehrer und Liebling aller Frauen am Hof seines Grafen wird im Regiment desselben ein anderer Wind wehen: „Unter fluchenden Kameraden, große Bärte, braun gebraten, G’wehr auf Schulter, Schwert zur Seite, …bei dem Donner der Geschütze und im hellen Pulverblitze sausen Bomben und Granaten rechts und links dir um das Ohr.“ Die Arie des Figaro, die im Original mit den Worten „Non più andrai, farfallone amoroso“ beginnt, ist ein Beispiel für musikalische Militaria - für Musik über und um das Militär. In unserer Tafel-Confect-Ausgabe Mitte Januar spüren wir dem Militärischen in der Alten Musik nach. Natürlich fehlt dabei auch nicht die „Battaglia“, ein musikalisches Genre, das mehr oder weniger realistisch einen Kampf oder eine Schlacht (italienisch: battaglia) tonmalerisch beschreibt. Heinrich Ignaz Franz Biber hat eine solche Battaglia komponiert, die im Übrigen keineswegs eine Glorifizierung des Martialischen darstellt. Genauso wenig wie Haydns Symphonie Nr. 100, die von Verlegern und Kritikern wegen der Verwendung der „Janitscharenmusik“ den Beinamen „Militärsymphonie“ erhielt. Und gibt es etwas, das unmilitärischer wäre als ein Schubertscher Militärmarsch? Dies alles und mehr in unserem „militärischen“ Tafel-Confect.