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"Pelléas et Mélisande"
Debussy aus der Wiener Staatsoper
Basierend auf dem gleichnamigen Drama des belgischen Symbolisten Maurice Maeterlinck, meidet Debussys "drame lyrique" konkrete Personenzeichnung und logische Handlungsentwicklung. Stattdessen verwebt es archetypische Konstellationen, Märchenelemente und Traumbilder. Das mythische Königreich Allemonde erscheint als Metapher für die Ausweglosigkeit der menschlichen Existenz. Willenlos gerät die rätselhafte Kindfrau Mélisande an diesen düsteren Ort, an dem sie die Halbbrüder Golaud und Pelléas zu Rivalen macht und im Dreieck der Leidenschaften zugrunde geht - ein "armes, geheimnisvolles Wesen, wie jeder", so König Arkel. An der Wiener Staatsoper war "Pelléas et Mélisande" bislang lediglich in drei Eigenproduktionen zu erleben gewesen: 1911 unter Bruno Walter, 1962 unter Herbert von Karajan und 1988 unter Claudio Abbado. Fast 30 Jahre hat es also gedauert, bis das "Haus am Ring" das singuläre Werk letzten Sommer mit dem Dirigenten Alain Altinoglu, dem Regisseur Marco Arturo Marelli und einem großartigen Cast neu herausbrachte. BR-Klassik überträgt den Mitschnitt der Premiere vom 18. Juni 2017. In der Pause spricht der Bariton Adrian Eröd über seine Erfahrungen mit der Rolle des Pélleas.