Er war gebildet und weltläufig, sprach mehrere Sprachen fließend, profilierte sich als Kaufmann, Uhrmacher, Erfinder und war zudem und vor allem ein vielseitiger, geradezu polystilistischer Komponist: Die kunstvolle Polyphonie der späten Renaissance, die frühbarocke venezianische Klangpracht, die schlichte, homophone Melodie mit dem Potenzial zum Volkslied - dies alles gehörte zu seinem musikalischen Vokabular. Von Hans Leo Hassler ist die Rede, geboren als Sohn einer Familie von Musikern vor exakt 450 Jahren, am 26. Oktober 1564, in Nürnberg. Nach der Ausbildung in seiner Geburtsstadt bei Leonhard Lechner ging er 1584 nach Venedig, wo er Schüler von Andrea Gabrieli und Freund von dessen Neffen Giovanni Gabrieli wurde. Ab 1585 wirkte er als Kammerorganist und Leiter der Stadtpfeifer in Augsburg. 1601 wieder in Nürnberg, widmete er sich neben dem Komponieren auch kaufmännischen Geschäften und der Herstellung von Orgelautomaten. 1608 wurde er Kammerorganist in Dresden. 1612 starb er in Frankfurt am Main, während einer Geschäftsreise. Seine Geburtsstadt Nürnberg nobilitierte ihn mit einem großen Satz: „Musicus inter Germanos sua aetate summus“ (Der größte deutsche Musiker seiner Zeit.) Die Ausgabe mit Geistlicher Musik aus dem Studio Franken zum 450. Geburtstag von Hans Leo Hassler huldigt dem Komponisten mit Einspielungen aus dem Repertoire seiner Musica Sacra und seiner Orgelmusik. Auf dem Programm steht u.a. Musik aus den 1591 in Augsburg erschienenen „Cantiones sacrae“ und aus den 1601 in Nürnberg erschienen „Sacri concentus“.