Auf der einen Seite das polternde Wesen von vier Haustyrannen, die über ihre Frauen und Kinder beliebig verfügen zu können glauben - auf der anderen Seite weibliches Ränkespiel: So setzt sich das musikalische Lustspiel "Die vier Grobiane / I quattro rusteghi" von Ermanno Wolf-Ferrari zusammen. Die 1906 in München uraufgeführte, der Handlung nach in Venedig angesiedelte Oper verarbeitet eine Vorlage Carlo Goldonis (1760). Mit einem Tonfall von beträchtlicher Leichtigkeit, einer kleinen Orchesterbesetzung, die ein berühmtes Intermezzo präsentieren darf, sowie mitreißenden Melodien, die teilweise auf Volkslieder zurückgehen, punktet der Komponist. Der Ideenreichtum überrascht auch bei der Harmonik, innerhalb tonaler Grenzen. Im ersten Sonntagskonzert der Saison 2014/15 würdigen Ulf Schirmer und das Münchner Rundfunkorchester eine unterhaltsame opera buffa vom Anfang des 20. Jahrhunderts