Bildquelle: © Ilgi
2007 ging Paul Hilliers Epoche als Chefdirigent in Tallinn zu Ende. Er hatte viel Neues ausprobiert und baltischen Klängen aus Vergangenheit und Gegenwart mit dem von ihm geleiteten Estnischen Philharmonischen Kammerchor eine ebenso volltönende wie filigrane, variable und geschliffene Stimme verliehen. Wenn Musik das Herz der Lettischen Kultur ist und Volkslieder ihr Blut sind, dann ist an vorderer Stelle "ILGI" zu nennen, eine der ersten Folkmusik-Gruppen Lettlands, die die uralten Töne und traditionellen Rhythmen mit Leidenschaft und Phantasie seit 1981 um die Welt trägt. Das Instrumentarium ist traditionell, archaisch, gemischt mit sparsam eingesetzten elektronischen Sounds.
Aber unübertroffen ist und bleibt der pure Klang der a-capella-Klänge der baltischen Stimmen, wie sie auch in Estland gepflegt und als Kulturgut gefördert werden.
Die Esten sind ein musikliebendes und musikalisches Volk, was sich nicht nur in dem großen folkloristischen Erbe, sondern auch in den eindrucksvollen Sängerfesten des Landes manifestiert. Wen wundert es da noch, dass selbst die 1991 wiedererlangte Unabhängigkeit unter dem Begriff der „singenden Revolution“ in die Geschichtsbücher einging.
Gesang war für die Menschen in der - mit 1,4 Millionen Einwohnern - kleinsten Baltenrepublik immer von existentieller Bedeutung: Ihre Traditionen pflegend, die traditionellen Lieder singend, wahrten die Esten über Jahrhunderte unter fremder Herrschaft ihre nationale Identität.
Die Sendung läßt große baltische Stimmen und Stimmungen singen und klingen.