Bildquelle: © Ludwig Olah
Als er im Winter 1941 mit der Komposition begann, stand die Deutsche Wehrmacht vor Moskau, als er sie 1943 vollendete, waren die Deutschen in Stalingrad vernichtend geschlagen. Sergej Prokofjews "Krieg und Frieden" nach Tolstois gleichnamigem Roman ist die Oper zum "großen vaterländischen Krieg", zum Kampf des russischen Volkes gegen die deutschen Invasoren: Napoleons Feldzug gegen das Zarenreich in der Romanvorlage wird in der Oper zur Metapher für Hitlers Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Dabei schuf Prokofjew ein Monumentalwerk für eine Vielzahl von Solisten, großen Chor und Orchester - ein Opern-Gesamtkunstwerk, das in seiner Ästhetik und seinem Tonfall zwischen Gigantomanie und Intimität vieles zugleich ist: Liebesdrama und Schlachtengemälde, Agit-Prop-Stück und hintergründige Satire, massenwirksamer Sozialistischer Realismus und subtiles Psychogramm. Das Staatstheater Nürnberg wagt in der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog und unter der musikalischen Leitung von GMD Joana Mallwitz zur Spielzeiteröffnung 2018/19 eine Neuproduktion. BR-Klassik - Studio Franken überträgt die Premiere ab 18.00 Uhr live und in Surround aus dem Staatstheater. Bereits ab 17.30 Uhr senden wir live aus dem Foyer Informationen und Gespräche zur aktuellen Premiere.