Bildquelle: Los Angeles County Museum of Art
Froberger und Frescobaldi, Rameau und Couperin, Byrd und Bull - jahrzehntelang war ihre Musik für Pianisten tabu. Im Lauf der Zeit hatte die Originalklangpraxis die Erkenntnis durchgesetzt, dass Cembalomusik aufs Cembalo gehört - und dass selbst Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ nicht für den modernen Konzertflügel, sondern für das Clavichord komponiert wurde. Heute aber, da diese Auffassung Allgemeingut geworden ist, macht sich eine junge Pianisten-Generation daran, das Dogma wieder zu hinterfragen. Nicht weil es alternative Fakten gäbe - sondern schlicht aus Lust und Interesse am barocken Repertoire. Sie spielen die Virginalisten und Clavecinisten auf dem modernen Klavier im vollen Bewusstsein der Errungenschaften der historischen Aufführungspraxis, zugleich aber im Sinne einer kreativen Annäherung. Oft wird dann aus den alten Noten ein ganz neues Stück. Eine Bereicherung für die Alte Musik, findet Thorsten Preuß, und stellt aktuelle Beispiele vor.