Bildquelle: (c) dpa - Bildarchiv
Mittagsmusik - Thema der Woche
Jacques Offenbach - Abseits der großen Bühnen
Die Musikwelt hat etwas zu feiern. Am 20. Juni 1819, vor 200 Jahren, kommt im preußischen Köln am Rhein Jacob Offenbach zur Welt, Sohn des Synagogenvorsängers und Musiklehrers Isaac Ben Juda Eberst, genannt Offenbach, und seiner Frau Mirjam, geborener Rindskopf. Jacob lernt zuerst das Cellospiel und ändert später in Paris, wo er Ende 1833, mit vierzehn Jahren, als Konservatoriumsschüler aufgenommen wird, seinen Vornamen zu Jacques. Dort beginnt er auch, Gesangsszenen und Operetteneinlagen zu komponieren, kleine Einakter entstehen, und im Sommer 1855 hebt sich der Vorhang zu Offenbachs eigenem großen Theater, den "Bouffes-Parisiens", für das er eine Vielzahl seiner Operetten und komischen Opern schreiben wird. Nur wenige gehören bis heute zum Repertoire, die meisten sind unbekannt geblieben.
Die Musikwelt feiert Offenbach, den Operettenkomponisten.
Im "Thema der Woche" dagegen wollen wir Offenbachs Bühnenschaffen ein bißchen links liegen lassen und stattdessen:
am Montag in Paris den jungen Jacob beim Cellospiel beobachten,
am Dienstag werden wir ihm in die Salons der Stadt nachfolgen, wo er mit seiner Musik den schönen, jungen Damen den Kopf verdreht,
am Mittwoch erleben wir den jungen Theaterchef als Veranstalter eines Kompositionswettbewerbs,
am Donnerstag reisen wir mit ihm in die herzoglich nassauische Kurstadt Ems, wo er Heilwässer trinkt und spritzige Einakter probt,
und am Freitag schließlich begegnen wir einem alten Pianisten, der in einem billigen Wiener Tanzlokal zusammengebrochen ist und den Offenbach aber Zeit seines Lebens gesucht hat.