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Die Pracht, die zur Zeit Ludwigs XIV. am französischen Hof herrschte, ist auch in der Musik dieser Epoche nachzuspüren: in den Opern, in der Kirchenmusik und natürlich genauso in der Kammermusik.
Es ist M. de Sainte-Colombe, von dem weder sein Geburts- noch sein Sterbedatum bekannt ist (nicht einmal seinen Vornamen wissen wir heute mit Sicherheit), zu verdanken, dass die Gambe im Hochbarock zu ihrer enormen Blütezeit gefunden hat. Ihm wird zugeschrieben, die 6saitige Gambe um eine Saite erweitert und darüber hinaus weit virtuosere Stücke als bis dahin üblich komponiert zu haben.
Mit Marin Marais (der vermutlich ein Schüler von Sainte-Colombe war) und Antoine Forqueray stehen zwei weitere bedeutende Gambisten auf dem Programm, die am Hof des Sonnenkönigs für Furore gesorgt haben.
Die Musik von Sainte-Colombe, Marais und Forqueray entfaltet auch in der minimalistischen Besetzung Gambe und Theorbe/ Barockgitarre (ohne Cembalo, Orgel und 2.Gambe) ihre Schönheit; sie lotet die Klänge des 17. und frühen 18.Jahrhunderts in den intimen und durchlässigen Sphären dieser Besetzung aus.
Mit Paolo Pandolfo war einer der aufregendsten Gambisten unserer Tage in Eichstätt eingeladen, gemeinsam mit seinem kongenialen Kammermusikpartner Thomas C. Boysen die Musik aus Versailles wieder lebendig werden zu lassen.