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Aufgrund einer ärztlich empfohlenen Regenerierungspause musste Mariss Jansons seine Mitwirkung bei den Konzerten dieser Woche leider absagen. Dankenswerterweise hat sich der britische Dirigent Daniel Harding kurzfristig bereit erklärt, die Leitung und auch den Großteil des geplanten Programms zu übernehmen. Mit schöner Regelmäßigkeit zu Gast beim Symphonieorchester, überrascht Harding nun mit einer Berlioz-Hommage - 2019 wird weltweit der 150. Todestag des französischen Romantikers gewürdigt. Aus der selten aufgeführten Vokalsymphonie „Roméo et Juliette“ des Shakespeare-Enthusiasten Hector Berlioz präsentiert Harding vier rein instrumentale Sätze, die im Kern die tragische Liebesgeschichte programmatisch nachzeichnen. Wie vorgesehen, spielt Jean-Yves Thibaudet das brillante G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel - mit seinem Jazz-inspirierten Esprit, seiner baskischen Folklore und seiner Mozart-nahen Eleganz ein Bravourstück für jeden Pianisten, zumal für einen französischen. Und an den Anfang stellt Harding die Suite aus Béla Bartóks atemberaubender Ballettpantomine "Der wunderbare Mandarin". Nicht nur wegen der barbarischen Musik, sondern auch wegen des brutalen Sujets, das um Prostitution, Raub und Mord im Großstadtmilieu kreist, provozierte Bartóks erotische Raserei bei ihrer Kölner Uraufführung 1926 einen handfesten Skandal.