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Ein kleine Jagdmusik
La Chasse, la Caccia, die Jagd. Halali! Jagdszenen im Tafel-Confect schon Mitte August. Rein musikalische natürlich! Keinem Tier oder Menschen wird etwas zu Leide getan. Apropos. Wussten Sie, dass die „Chasse“ in Frankreich und die „Caccia“ in Italien in der mehrstimmigen Musik des 14. Jahrhunderts lediglich eine Kompositionsform bezeichnete, bei der eine Stimme die andere „jagt“ - der moderne Kanon also mit dem Potential zur Fuge. Der Zusammenhang zwischen Kanontechnik und Jagddarstellung ging allerdings schon bald verloren. Im 16. Jahrhundert wird die „Chasse“ zu einem gesungenen Jagdlied oder instrumentalem Jagdstück, wobei die Jagdszene auch zur Metapher einer Liebesszene werden kann: Das gejagte Wild symbolisiert die begehrte Frau, oder auch: Der Jäger wird selbst zum Gejagten, „erlegt“ von den Liebespfeilen Amors oder Cupidos. Das 18. Jahrhundert bringt dann die große Zeit der Jagdmusiken, der Chasse-Charakter greift um sich: 6/8-Takt, Dreiklangsmelodik, punktierte Rhythmen. Im Tafel-Confect aus dem unerschöpflichen Repertoire eine Auswahl: Eine kleine Jagdmusik.