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Weiterzumachen wie bisher ist keine gute Idee: Der Klimawandel schreitet rasanter voran als von Wissenschaftlern prognostiziert. Auch klassische Musiker und der Klassik-Betrieb an sich stehen vor der Herausforderung, darauf zu reagieren. Organisatorisch wie künstlerisch. "Wir sind ganz klar am Ende unserer Zeit. Und wir Musiker sind ein Teil unserer Zeit." So die Geigerin Patricia Kopatchinskaja. Sie engagiert sich für Umweltprojekte und tritt etwa mit dem Orchester des Wandels auf. Gegründet haben es schon 2011 Musiker der Staatskapelle Berlin unter dem Dach der NaturTon-Stiftung. Die Programme ihrer "Klimakonzerte" sollen gerade auch die Klimakrise emotional erfahrbar machen. Die Berliner Musiker waren Pioniere. Jetzt kommt das Thema Klimawandel breiter in der Klassik-Szene an: zum Beispiel mit Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten", algorithmisch bearbeitet durch Daten zum Klimawandel und zur sinkenden Artenvielfalt, oder durch "Zukunftswerkstätten Musik und Klima". Darüber hinaus versuchen Veranstalter von klassischen Konzerten, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern. So planen in Dänemark die Helsingborger Symphoniker, ab 2020 keine Solisten mehr einzuladen, die mit dem Flugzeug anreisen müssten; sie selbst reisen mit der Bahn. In Freiburg setzen die Albert-Konzerte zunehmend auf Klimaneutralität. Und auch andere Orchester wie Solisten hinterfragen ihre Routinen.