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Die traut sich was, könnte man über die erst 27-jährige Beatrice Rana sagen. Hat sich die italienische Pianistin auf ihrer ersten CD doch gleich an das zweite Klavierkonzert von Sergej Prokofjew und das allgegenwärtige erste von Peter Tschaikowsky gewagt - um Bachs Goldberg-Variationen folgen zu lassen! Für ihr Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks hat sich Beatrice Rana Prokofjews drittes Klavierkonzert ausgesucht, das seine Popularität seiner auftrumpfenden Brillanz und schwerelosen Eleganz verdankt. Auch der Mann am Pult ist ein Debütant beim Symphonieorchester: Der erst 24-jährige Klaus Mäkelä aus Finnland, der für den erkrankten Mikko Franck eingesprungen ist, wird im Herbst Chef der von Mariss Jansons geprägten Osloer Philharrmoniker. Wie Mikko Franck wurde Klaus Mäkelä in Helsinki geboren und auch er stammt aus der Talentschmiede des legendären finnischen Dirigierlehrers Jorma Panula. Musik aus seiner Heimat bildet denn auch den Schlusspunkt von Mäkeläs Programm, das er mit der eingängigen Fünften Symphonie seines Landsmanns Jean Sibelius beschließt - das hymnische Schreitmotiv am Ende lädt zum Mitsummen ein. Und an den Anfang stellt Mäkelä die zündenden "Tänze aus Galánta" von Zoltán Kodály, sein populärstes Werk. In der ungarischen Kleinstadt hatte der Volksmusik-Sammler Kodály seine Kindheit verbracht - und der dort auftretenden Zigeunerkapelle die verwendeten Melodien abgelauscht.